Veto

» Ich sehe das so wie du. Bei einem ultradünnen MB oder MBA kann ich
» irgendwie noch nachvollziehen, warum sie so einen Weg einschlagen.

Nein, kann man nicht nachvllziehen.

Ich schreibe dies hier an einem 2017er MBA. Das ist im vorderen Bereich einen satten Millimeter flacher, als das 2018er, wird dann nach hinten hin dafür 1,4 mm dicker. Das merkt ein User ebenso wenig, wie die 100 Gramm, die das neue Modell leichter ist (und es trotzdem nicht in die Liga der Leichtgewichte bringt). Beim "alten" Modell lassen sich aber Akku und SSD problemlos austauschen (letztere sogar durch aktuelle M2 SSDs), es bringt mehr und vor allem "Vintage"-Schnittstellen mit sich (ja, ich brauche den SD Card-Reader und finde MagSafe toll), hat eine brauchbare Tastatur und ist in der Standardkonfiguration gemäß diverser Tests sogar schneller, als sein Nachfolger.

Dass Apples Schlankheitswahn mit vollverklebten, nicht wartbaren Gehäusen einher gehen muss, ist Quatsch. Das beweisen nicht nur Wettbewerber aus dem Windows/Linux/Chrome OS-Lager (Hey, es gibt Notebooks, die wiegen weniger als 1 kg, sind ultradünn und bei denen kann man trotzdem die SSD tauschen!) , sondern Apple konnte es (s.o.) ja sogar selbst schon besser. Es geht hier ausschließlich darum, die Kisten für den User nicht aufrüstbar/wartbar zu machen. Wenn dann nach der Gewährleistungszeit ein Defekt auftritt, ist ein aktuelles MB, MBA oder MBP umgehend ein wirtschaftlicher Totalschaden. ... und Apple kann dann in der Mehrzahl der Fälle einen neuen Rechner verkaufen.

Anm.: Neben dem o.g. MBA (Mid 2017) beherbergt mein Mac-Gnadenhof noch einen Mac mini von 2008, einen iMac 24" aus dem Jahre 2009 (immer noch mein Hauptrechner) und demnächst ein ibook C2D von 2008 (ich werde das Gerät meines verstorbenen Vaters für kleines Geld mit einem neuen Akku und einer SSD ausrüsten und dann bekommt es mein Sohn). Im Keller steht noch ein Mac Classic (1992!), den ich aus Nostalgie alle paar Jahre mal anwerfe und bei dem bisher nur der Ton ausgefallen ist, und bei einem Freund steht noch mein alter iMac Tangerine aus dem Jahr 1999, bei dem FireWire nicht mehr so recht will. Aber grundsätzlich laufen alle diese alten Schätzchen noch. Ein Mac mini 2018 oder ein aktuelles MBP werden in spätestens fünf, vielleicht sechs Jahren teurer Elektroschrott sein, weil dann die SSDs hinüber sind. Ihre Nachfolger werden dann für normalsterbliche User unbezahlbar sein.
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Macerer vom Dienst