Da hast Du sicherlich nicht Unrecht...

..., aber Apple hat in der Vergangenheit auch sehr viele eigene Süppchen gekocht, die mit nichts außerhalb der konzerneigenen Welt kompatibel waren. Bestenfalls konnten Entwickler hier noch Plug-Ins oder externe Editoren zusteuern, an die Interna (z.B. Datenbankstrukturen) der Apple-Software kamen sie aber nicht (ohne Reverse Engineering) ran, wodurch auch eine Datenübernahme in vielen Fällen nicht nur schwierig, sondern unmöglich wurde (s. iPhoto/Aperture).

Ja, Apple macht es seinen Usern mit den kostenlosen Beigaben leicht, das System nicht verlassen zu müssen. Aber: Apple sollte dann erst Recht seine alten Kunden nicht fallen lassen. Neue Softwareversionen dann auch noch - in den meisten Fällen ohne jede Notwendigkeit! - mit Systemversionen zu koppeln, mag zwar den Verkauf von neuen Rechnern ankurbeln, sorgt aber nicht für Vertrauen bei langjährigen Usern.

Es ist zudem einfach nicht einzusehen, wenn neue Versionen einer Software bzw. deren Nachfolge-Apps an Funktionalität (massiv) verlieren. Es mag sein, dass gewohnte Abläufe "konservativen" Anwendern entgegenkommen. Wenn man aber neue Abläufe und Funktionalitäten einführt, dürfen diese alte, wie neue Anwender nicht vor eine Mauer laufen lassen. Auch wird schlechte Softwareergonomie nicht dadurch besser, dass man sie penetrant in immer mehr Apps oder gar dem OS verankert. (Hier kommt im Übrigen mein bestes Beispiel nicht von Apple, sondern von Microsoft: Die Ribbon-GUI der Office-Anwendungen hat gegenüber den klassischen Menüs fast ausschließlich Nachteile, passt aber so schön in Microsofts Windows 10-Philosophie, dass man davon - selbst auf dem Mac! - nicht mehr wegkommt.)
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Macerer vom Dienst