Ich klinke mich nur kurz nochmal ein, weil gerade solche Postings zeigen, wie wenig sich mit der Marterie beschäftigt wird

Da kann man natürlich gerne solche Konstrukte anführen, um absurde Szenarien zu karikieren.
Gerade im Fall einer öffentlichen Politikerrede gibt es zusätzliche Regelungen zum Urheberrecht, die solche Reden trotz geltendem Urheberrecht für eine öffentliche Verbreitung zugänglich machen.
Es ist einfach zu billig, immer wieder Schreckensszenarien zu skizzieren, die so gar nicht eintreten, während man gleichzeitig seit Jahren stattfindenenden Bruch und Mißachtung von Urhebrrechten ausblendet, weil es einen selbst sehr wahrscheinlich null betrifft.
Und es blendet wie immer aus, dass die Zielrichtung des Gesetzes einfach ist, dass wieder der Urheber entscheiden darf, wie mit seinem Werk umgegangen wird.
Ja, er darf sogar aus freien Stücken entscheiden, wenn er es kostenlos frei verfügbar macht.
Die derzeitige Lage ist jedoch, wen. Ich etwas veröffentliche, hat es nahezu die Wirkung, dass ich jegliche Kontrolle darüber verliere und quasi alles und jeder damit macht, was er will...
Jeder kennt ja die Parabel, wenn die Menschen Haifische wären von Brecht.
Genau das passiert seit vielen Jahren und so viele fallen darauf rein, weil sie zunächst den Verlockungen des all for free Konsums und dem angeblich so freien Internet und seinen Heilsversprechungen erliegen.
Dabei sehen wir doch im Jahre 2018 mit Facebook Datenskandal und Co längst, was in diesem Internet so getrieben wird, was wirklich alle betrifft.
Dass es jetzt die letzten 20 Jahre vor allem den Urheber an den Kragen gegangen ist und große Teile dieser Geschäftszweige und Existenzen ausgelöscht hat (wohlgemerkt bei größerem Konsum dieser Produkte als jemals zuvor, was es doppelt pervers macht), kümmert natürlich die konsumierende Mehrheit nicht.
Wobei man ja nicht selten hört, wie sich lautstark darüber beklagt wird, wohin sich die angebotene Mainstream Musik entwickelt und fleißig die Kataloge vergangener Zeiten konsumiert werden, in denen es immerhin noch im Vergleich zu heute noch gerechtere Bedingungen gab und dieser Schatz an großartiger Musik unter heutigen Bedingungen niemals zustande gekommen wären....
Die heutigen Umstände verlangen zwingend nach einer industriellen, mechanisierten Musikproduktion mit möglichst wenig Humaneinsatz.
Viel Spaß mit den zunehmenden Computerproduktionen mit immer talentärmeren Protagonisten. Will man den Status Quo, dann sollte man sich auch nicht über das beklagen, was man dann auf lange Sicht bekommt...
Noch 10-20 Jahre in diesem Fahrwasser werden die Musikwelt komplett auf andere Füße stellen, eine Zeit ohne Bands wird es sein, eine Zeit voller Musik, die nur noch aus DAWs und Sequenzern und Loop Librarys kommen wird, angereichert mit via Autotune, Melodyne &Co ausgebesserten, imho seelenlosen Pseudosängern mit recht wenig Talent und Musiksparten jenseits des Mainstream werden in winzigen Nischen unter prekären Bedingungen ihr Dasein fristen. Aber vielleicht ist das auch völlig i.O., weil es den Leuten ausreicht.
Die Musikrezeption lässt ja auch von Jahr zu Jahr nach, seitdem Musik vor allem gedudelt und weniger gehört wird...
In Anlehnung an den großen Frank Zappa kann man da nur sagen:
Musik is not dead, it just smells funny...