Ja, wir Musiker, zumindest ein nicht unerheblicher Teil derer, die damit ihr Geld verdienen, begrüßen die Änderung

Wir sind zwanzig Jahre sukzessive abgezogen worden, uns wurde auf fast allen Tätigkeitsfeldern die wirtschaftliche Grundlage entzogen, aber nicht, weil unser „Produkt“ nicht mehr gefragt wäre (ganz im Gegenteil), sondern weil überall „Geschäftsmodelle“ etabliert wurden, die auf gar keiner oder marginaler Vergütung für die Urheber und Inhaber von Leistungsschutzrechten gründeten und sich um illegale Aktivitäten mehr oder weniger nicht kümmerten.
Insofern gibt es aus „unserer“ Richtung großen Beifall, dass sich endlich mal was tut.
Und genau genommen ist das nur der Anfang.
Dem Konsumenten mag das nicht schmecken, weil zwanzig Jahre Umsonstkultur stark geprägt haben, aber es kann nicht sein, dass große Berufsgruppen einem unbändigen „kostenfreien“ Konsumwunsch und fragwürdigen Geschäftsmodellen geopfert werden, die keine oder nur lächerliche Gewinnbeteiligung der Lieferanten des Content vorsehen.
Diese Verweise auf Zensur und das Heraufbeschwören eines „unfreien“ Internets ist ein Ablenkungsmanöver.
Das „freie“ Internet ist gar nicht so frei und zeigt zunehmend von Jahr zu Jahr, welche bedenklichen Auswüchse entstehen, je länger man das Internet unreguliert lässt.
Ich begrüße es, wenn sich das Internet ändert und nicht so bleibt, wie es jetzt ist, weil ich auch die negativen Auswüchse sehe und zudem wirtschaftlich dadurch massiv beschädigt wurde...
Davon, dass die Leute überall kostenfrei oder für nur ein paar Peanuts Musik konsumieren können, kann ich nämlich nicht meine Miete zahlen...