Ich habe jahrelang über …

… Xing berufliche Kontakte aufgebaut, die mir auch heute noch Umsätze bescheren, halte den Laden durch die strategische Neuausrichtung, die vor ein paar Jahren angestoßen wurde, mittlerweile aber für ein totes Pferd für Menschen in meiner Situation: Solo-Selbstständiger mit Beratung und Umsetzung in der Unternehmenskommunikation.

Die Xing-Gruppen, die vor fünf Jahren noch gute Möglichkeiten zum Netzwerken boten, und wo man sich unaufdringlich als Fachmann positionieren konnte (Ach nee, um seinen Expertenstatus zu festigen ), sind seit gut drei Jahren tot und werden größtenteils mit Spam und Stellenanzeigen zugespammt. Fachlicher Austausch ist nur noch in homöopathischen Dosen vorhanden, so dass potenzielle Kunden auch als stille Leser kaum mehr vorhanden sind.

Der Laden sieht seine Zukunft in Jobbörse und Zweitverwertung der Burda'schen Medieninhalte und versucht momentan an jeder passenden und vor allem unpassenden Stelle jeden Schiet zu monetariesieren und den Aktienkurs zu befeuern. Ob das reicht, um in ein paar Jahren von einem Big Player übernommen zu werden, wird sich zeigen. Doch wer nicht gerade eine Angestellten-Karriere sucht oder als (HR-)Unternehmen Postionen zu besetzen hat, gehört definitiv nicht mehr zur Zielgruppe und wird nur noch hingehalten, um weiterhin die Mitgliedszahlen hochzuhalten. Die Reichweite für Unternehmer/Selbständige hat imho deutlich nachgelassen.

Nach vielen Jahren Premium-Mitgliedschaft, die sich für mich auch wirklich bezahlt gemacht hat, bin ich daher seit ein paar Monaten nur noch als Basis-Mitglied unterwegs, und das auch deutlich seltener. (Und so geht es vielen meiner Kontakte.) Leider, denn ich habe die Plattform früher wirklich gemocht und gerne empfohlen. Schade. So bleibt es fast nur ein Adressbuch, was sich halbwegs selbständig aktualisiert.

Bin zwar auch bei LinkedIn, doch das lief immer nebenher. Im Zuge der Umstellung sind viele meiner Kontakte mittlerweile auch dort, aber so richtig warm werd ich mit der Plattform aktuell nicht. Zumal auch dort das Recruiting recht deutlich im Vordergrund steht.

Für beide Plattformen gilt aber nach wie vor (und wie draußen auch), wer sich nicht einbringt, hat i.d.R. auch keinen Nutzen davon.
(Aber man mus auch sagen, dass es Leute gibt, die die Plattform ganz anders nutzen und die Veränderungen weniger dramatisch einstufen.)