Das ist eigentlich gehopst wie gesprungen

Das insolvente Unternehmen hat Gläubiger und die sollen (nach den Verfahrensbeteiligten selbst) vorrangig bedient werden. Wo nichts mehr ist, ist auch nichts mehr zu holen. Also wird der Laden dicht gemacht. Der IV versucht Geld zu machen, mehr nicht.

Die Frage ist doch, was diese »Assets« in Form von einer vermutlich überschaubaren Menge an Bestandskunden mit überschaubaren Umsätzen überhaupt an Wert darstellt. Wer sollte dafür Geld auf den Tisch legen? Ein irgendwie proprietär zusammengeschobenes Produktpaket (Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung, was da an Eigenentwicklung und an Standards zusammenspielt.), das in der Form wohl kein andere Anbieter anbietet. Dementsprechend gibt es kaum Interesse an Übernahme der Kundenbasis, die mit der Angebotspalette des potenziellen Käufers nicht zufrieden sein wird, weil Dinge entfallen. Am Produktpaket selbst dürfte das Interesse ebenfalls nur gering sein – es war ja offenbar nicht erfolgreich genug, außerdem dann doch zu sehr Standardgedöns, was man nicht aufkaufen muss.

Als Bestandskunde wirste in solchen Fällen in der Regel komplett in die Röhre schauen, weil niemand die Geschäfte fortführen will. So haste zumindest die Wahl, weiter mitzugehen oder halt auszusteigen.

Die Ursachen, warum es letztlich in die Hose ging, können vielfältig sein. Bei acht Jahren Betrieb würde ich nicht von irgendwelchem Vorsatz ausgehen. Der ehemalige Geschäftsführer wird wahrscheinlich nach so langer Selbständigkeit eher schwer woanders eine Anstellung finden, insofern macht er halt mit einer neuen Kapitalgesellschaft weiter, was bleibt ihm auch sonst?
(Ich halte die Ausrichtung schon nicht für erfolgversprechend genug, völlig unabhängig von der Insolvenz und ihren Gründen. Die Macbasis ist imho zu klein, um sich mit so einem Paket dauerhaft halten und vor allem entwickeln zu können, doch das glaubte ich schon beim alten Macbay, weshalb ich da nie Kunde war.)

Und die Gläubiger haben vielleicht zweieinhalb Euro mehr, die noch quotenmäßig verteilt werden könnten, wenn es nicht ohnehin in den Verfahrenskosten untergeht.

Ein Schutzschirmverfahren ergibt bei solchen Unternehmensgrößen eigentlich überhaupt keinen Sinn.