Naja, wenn man sich das »Leaderboard« so anschaut, kann man sich schon an den Kopf fassen

Wenn da jemand 77 Anzeigen pro Woche raushaut oder als Jahres-Lead mit 1366 Anzeigen gefeiert wird, dann zeigt das eben auch, dass ein einfaches Rechtsmittel als Werkzeug zweckentfremdet wird.

Es ist ja gerade nicht so, dass in Städten und Gemeinden nicht auch Ordnungskräfte den ruhenden Verkehr sanktionieren, die regelmäßigen Berichte von angegangen Knöllchenschreibern und Abschleppern kommen ja auch nicht aus dem Nichts, ebenso wie die Geschichten von zugeparkten Radwegen.

Man kann sicher darüber diskutieren, inwieweit Schwerpunkte anders oder neu zu setzen sind, keine Frage. Nur, es kann bei aller Liebe auch nicht der Maßstab sein, dass Ordnungskräfte jeden Fall zu jeder Zeit zu bearbeiten hätten. Man leitet mit Sicherheit keine Verkehrswende ein, wenn man sich dazu instrumentalisieren lässt, Verwaltungen lahm zu legen, in dem man aus jeder einzelnen Mücke einen Elefanten macht, der in Summe auch andere, nicht weniger wichtige Aufgaben lahmlegt. Nun kann man froh sein, dass es keine pauschale Deckelung in der Menge der Anzeigen, die Bürger machen dürfen, gibt à la »Tut uns leid, Ihr Quartalskontingent von zwei Anzeigen pro Fachbereich ist leider ausgeschöpft«, aber man könnte durchaus goutieren, dass eine Zweckentfremdung eben durch eine andere ausgehebelt wird.

Widerstand braucht Phantasie – das gilt halt für alle Beteiligten.





https://www.weg-li.de/leaderboard