Ich sehe ein großes Problem darin, dass weder die Deutschen, noch die Schweizer, einen heterogenen Verkehr gewohnt sind …

In meiner kleinen deutschen Großstadt, in der ich lebe und der PKW hofiert wird, bekommen super viele Autofahrer schon erhöhten Puls wenn ein Fahrrad oder ein Zweirad mit Versicherungskennzeichen erspäht wird. Ich sehe die Gedanken immer vor mir »Oh Gott, statt 30 km/h nur noch 25 km/h, so ein Arsch, ich sollte besser hoch riskant überholen und dem mal zeigen, was er davon hat mich Autofahrer, Krone der Ingenieurskunst, aufzuhalten«.

Mal im Ernst: Der südeuropäische Verkehr, oder der in asiatischen Ländern sieht erstmal wahnsinnig chaotisch aus, weil der Verkehr viel heterogener ist. Also nicht nur Autos, sondern auch Fahrräder, Roller, langsame Autorikschas, schnelle Autorikschas, Motorräder, Esel, Elefanten, Pedelecs, Fußgänger, Schafe, Busse etc..

Natürlich auch für uns ungewohnt, weil alle Fahren wie bescheuert und es tatsächlich wahnsinnig chaotisch ist. Aber gerade diese Heterogenität wird noch dem Verkehrsproblem in vielen deutschen Städten sehr gut tun wenn wir dazu bereit wären »PKW first« in Frage zu stellen. Das wird, gerade in Deutschland, ein harter, steiniger Weg und ich weiß nicht, ob das überhaupt so möglich ist.