Da hätte ich auch eine Story...

... vor etwa 30 Jahren habe ich Hans Reichel kennengelernt. Er besuchte eine Werbeagentur, bei der ich auch gerade zu Gast war, und präsentierte seine neue Schrift. Auf mehreren A1-Bögen Pappe waren alle Buchstaben, Ziffern und Zeichen verschiedener Schnitte abgebildet, die Urform der heutigen Dax in schätzungsweise 64 Punkt. Was auf Entfernung wie ein Druck aussah, stellte sich bei näherer Betrachtung als 3-dimensionale Topografie heraus. Die Buchstaben waren von Hand mit Tusche gemalt und wurden dann partiell mit Tipp-Ex korrigiert, erneut übermalt, erneut korrigiert, dies so oft und so lange, dass die Pappe komplett mit einer irregulären Berglandschaft überzogen war. Auf die Frage, wie er denn eine solche Genauigkeit erreichen könne, war die Antwort: Soviele Flaschen guten Weines, bis die Hände ruhig werden.

Ich habe Hans dann näher kennengelernt, es saß gerne nächtelang auf einer Matratze die auf dem nackten Boden lag und fummelte entweder an seinen Schriften oder schnitzte neue Daxophone, immer begleitet von zahllosen Flaschen Wein und unzähligen Zigaretten, eingerahmt von Tuscheflecken und Holzspänen. Er schlief auch darin.

Ende 2011 ist dieser aussergewöhnliche Mensch leider gestorben, ich habe heute noch ein paar Platten mit seiner "Musik" und Disketten mit seinen Schriften, sogar einige Schnitte die nie veröffentlicht wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Reichel_(Musiker) -> Hier die Klammer zu mitkopieren, klappt nicht von alleine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Daxophon