Apple Watch 4, (m)ein Resümee nach 6 Monaten

Es begann mit der Neugier, dem Interesse an Apples erstem "wearable" Produkt und der damals in Europa noch nicht zugelassenen EKG Funktion, die selbst namhafte Kardiologen lobten. Beim USA Trip im Januar habe ich mich eingedeckt und seither die Uhr anfangs absolut regelmäßig (außer zum Laden) getragen.

Recht früh fiel mir auf, dass ein Schlaftracker nicht wirklich eine brauchbare Funktion für die Uhr ist, denn nachts ist Ladezeit für das Ding.
Der Akku hat übrigens nach 6 Monaten spürbar an Kapazität eingebüßt, die zwei Tage vom Anfang hält er nicht mehr.

Die Uhr fand ich vor allem für die Bezahlfunktion und das Entsperren meiner Macs, aber auch die App zur Erinnerung der Einnahme von Tabletten oder als Timer für die Pizza oder den Tee praktisch. Eine Summe von Kleinigkeiten, praktischen Helferlein quasi.

Die Erinnerungen und "Trainingserfolge" der "Ringe-"/Bewegungs-App dagegen fand ich immer etwas lästig und die korrekte Erfassung eher zweifelhaft und ungenau.
Regelmäßig Sport treiben tue ich nicht, brauche also weder bum-bum als Antreiber noch virtuellen personal trainer.

Vor allem aber war das Ding an meinem Handgelenk etwas auf das ich ständig acht geben musste. Ich habe mich bewusst gegen ein (klares, hässliches) Komplettcase entschieden und mir lediglich ein Looparmband gegen versehentliches Herunterfallen beim An-/Ablegen gekauft. Da ich kein reiner Büromensch bin, aber eben doch viel mause, hab ich die Apple Watch immer links getragen und für manuelle Tätigkeiten wie Schrauben am KFZ, Gartenarbeit usw. stets abgenommen, um Displaykratzer und sonstige Beschädigungen zu vermeiden. (Ich denke, das wäre mir wurst, wenn das Ding unter 50 EUR gekostet hätte. Hat es aber nicht.)

Das hat sich inzwischen quasi zu einem Dauerzustand entwickelt, da es mir erscheint, als wäre ich von einer Last befreit, noch ein Tamagotchi regelmäßig mit Strom versorgen, auf es aufzupassen und ihm vermeintlich körperliche Aktivität zu bieten.
Ich habe weder zu-, noch abgenommen, aber irgendwann gemerkt, dass mich das Ding eher nervt als mir nützt.

Vielleicht bin ich noch nicht reif für die Uhr, für die regelmäßige Herzüberwachung womöglich zu jung/zu gesund, oder ich bin schon zu alt, dem Hipsteralter 30+ bereits glücklich entkommen?

Was meint ihr dazu?