Ich denke, das ist eine Frage der Sozialisation

Ich bin zumindest so aufgewachsen, dass im Grundsatz das, was heute überall und nirgends gecoacht wird, »Wertschätzung«, eine Grundhaltung ist. Menschen wie Dinge haben ihren Wert. Ihr Tun, ihr Sein. Und all das hat kaum bis gar nichts mit Preisen zu tun.

Und selbst Dingen, denen ich für mich keinen Wert mehr beimesse, gestehe ich wenigstens einen Nutzwert für andere zu.

Dem Video-König sind Wert und Nutzwert seiner Objekte aber ziemlich egal, der Wert dieser Dinge in den Zerstörungsvideos bemisst sich erst im Nachgang durch Klickzahlen und monetäre Ausschüttungen. Und dafür zolle ich nicht mehr Respekt als für Klickbaiting-Überschriften, deren Verfasser und Nutzer der Nachricht keinen Wert, oft genug nicht mal einen Wahrheitswert beimessen.

Dass allein ein Mittel zum Zweck ausreicht, um sein Leben zu finanzieren mag für ihn okay sein, aber – und da stimme ich Dir zu – jede Arbeit muss sich Kritik stellen können. So auch die Zerstörungsarbeiten des Youtubers. Überflüssig und langweilig, erzählen sie doch nicht einmal eine unterhaltsame Geschichte. Da fehlt mir schlicht der leiseste Hauch von Kreativität, die man ansonsten oft auch und gerade in Zerstörung findet, oder besser dadurch freigesetzt wird. Passiert hier leider so gar nicht.

Aber ich bin mir sicher, dass er diese Kritik aushält.