Das ist ja nun auch wieder Quatsch ...

Natürlich kenne ich die "Fachverkäufer" in Baumärkten, bei denen ein natürlicher Fluchtreflex einsetzt wenn sie einen hilfesuchenden Kunden sehen.
Hier gibt es aber auch ausgemachte Fachleute auf ihrem Gebiet, die in den jeweiligen Abteilungen arbeiten. Ehemalige Zerspanungsmechaniker in der Werkzeugabteilung, Zimmerleute in der Holzabteilung, Bodenlegermeister in der Fußbodenabteilung.

Teilweise Leute, die keine Lust mehr auf staubige Baustelle haben, teilweise pleite mit ihrem eigenen Geschäft gegangen weil Kunden Rechnungen nicht bezahlt haben. Daß sie generell Leistungsverweigerer sind, kann ich so nicht stehen lassen.

In den Apple Stores weltweit habe ich immer nur Mitarbeiter gesehen, die da offensichtlich studentisch gearbeitet haben und in unverbindlicher Freundlichkeit Waren vom Lager holten. Und das alles mit einem Elan und gedämpften Worten, als gelte es nicht die Totenruhe Steve Jobs in dieser heiligen Kathedrale zu stören. Dabei streicheln im Idealfall, so rein metaphorisch gesprochen, der Applemitarbeiter und der Kunde sich gegenseitig die Klöten um sich gegenseitig Stimulanz zu verschaffen ("Ich hab ja schon seit Anno drölffhundertfuffzich einen Mac ..." o.ä.).

300 Meter weiter in Düsseldorf ist Abercrombie, das ist für mich ähnlich gaga. Shopping in vollkommener Dunkelheit, wenn ein Teil gefällt wird es vom Kundenberater*in (wahlweise halbnackter muskelbepackter Surferknabe/magersüchtiges Bikini-Spritzkaninchen) stolz zur Kasse getragen als hätte König Ludwig XV aufs goldene Tablett geschissen, und wird dann nochmal an der Kasse extra mit dem hauseigenen Parfüm eingedieselt.
Im direkten Vergleich wirken die Apple-Blauhemden schon wieder etwas unbeholfen, und das Konzept des Apple Stores doch etwas spröde.

Aber wie ich weiter oben schon schrieb, zwei Menschen und zwei verschiedene Beobachtungen - das kann man beides so stehen lassen ohne davon etwas in Zweifel zu ziehen.