Nun ja...

» OpenSource lebt von der freiwilligen Unterstützung, die auch geleistet
» werden sollte.

Wenn ich eine Software für mich passend finde, gebe ich immer etwas an die Entwickler. So nutze ich z.B. auch LibreOffice (für mich eine der besten Open Source-Anwendungen) und spende gelegentlich.

» Und wenn Du Deine Daten auf eigenen Geräten/Servern behältst, wird es
» auch schwierig, dass irgendein abtrünniger Entwickler Dir irgendwas klauen
» kann.

Sorry, aber das ist doch im Zeitalter der permanenten Online-Verbindungen schon ein wenig naiv, oder? Die allerwenigsten dürften ständig die Verbindungen/Ports des Rechners nach draußen und die Aktivitäten der eingesetzten Apps an sich kontrollieren oder sich tagelang mit dem Source Code der Anwendung beschäftigen. Wenn ein Entwickler will, dass eine App Daten nach außen funkt (und das wird er wohl kaum als Plain ASCII in einem riesigen Datenblock machen), so kann er dies m.M.n. sehr gut verstecken.

» Mir würde es sehr viel mehr Bauchschmerzen bereiten, wenn meine
» Passwörter mit vielen, vielen anderen auf einem zentralen Server liegen
» würde.

Mal ehrlich: Wie realistisch ist es denn, dass ein ganz normaler PC- oder Mobile-User (!) einen eigenen Server zuhause laufen hat. Deine Überlegungen mögen in unseren Freak-Kreisen Berechtigung haben. Für die 99,9% der restlichen User ist es nicht einmal Theorie.

» Ganz abgesehen von der übergriffigen Abhängigkeit, die gerade 1PW
» durch eigene Cloud und Abomodell schafft. Ich finde das äußerst
» unseriös!

Ich nicht.

» Und ja, es mag durchaus sein, dass 1PW den Laden sofort schließen kann,
» wenn Unregelmäßigkeiten bekannt werden – dann ist aber das Kind bereits
» ins Wasser gefallen und ein riesiger Pool an vertraulichsten Daten sind mit
» einem Schlag kompromitiert.

Und das passiert dem normalen User von Alternativprodukten, wie Enpass, der zufälligerweise keinen eigenen Server betreibt, ggf. nicht?

» Die Qualität einer Software größtenteils an der GUI festzumachen, ist
» ein Fehler. KeePassXC und Strongbox sind keine "lieblos dahin gehauene
» Java-Anwendungen". Das ist ein Vorurteil, welches einfach unfair ist.

Sorry, ich will MIT meiner Software arbeiten, nicht FÜR sie. Ich arbeite mit Macs und nicht mit Windows- oder Linux-Bastelkisten. Ich erwarte im Jahr 2023 einfach Komfort und die Einhaltung von Gestaltungsrichtlinien. Softwareergonomie (Wir erinnern uns: Thema meiner Diplomarbeit) ist heute genau so oder noch wichtiger als 1991...

» Sie sehen anders aus und funktionieren auch etwas anders, weshalb man seinen
» Workflow (von 1PW kommend) sicherlich umstellen muss und das sind letztlich
» nur Gewohnheiten.

Sorry, aber nein. Das ganze Java-Gedöns ist in vielen Bereichen leider ein GUI- und damit auch Produktivitäts-GAU. Wenn der Benutzer sich bei jeder App auf eine komplett andere Bedienung einstellen muss, sich nicht auf einheitliche Menü-Standards, Shortcuts, Copy & Paste-Funktionen etc. verlassen kann, dann sind wir funktional wieder bei MS DOS 3.1 ... oder bei iPad OS. Beides möchte ich auf meinen Macs nicht haben (auch wenn Apple mich zu letzterem treiben möchte).

Was waren Aperture oder OpenOffice/NeoOffice für ein Mist, bevor sie Java ablegten und Mac OS native wurden? Wie grausig sind heute noch die vielen Java-GUI-Überreste in GIMP uvam.? Mit Java auf einen Rutsch eine Software für drei, vier, fünf OS zu schreiben, mag für den/die Entwickler eine Erleichterung darstellen, wird aber keinem der OS wirklich gerecht und schränkt für den User systemspezifische Features unnötig ein.

Kurz: Ich mag's einfach nicht.
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Macerer vom Dienst