Thunderbird ist vermutlich eine tolle Lösung, wenn man bei Null anfängt...

... und keinen so großen Anspruch an Usability hat.

War man allerdings zuvor jahrelang mit Apple Mail unterwegs, so wird das Fehlen jeglicher Apple-Mail-Importmöglichkeiten auf Seiten von Thunderbird doch zum argen Hemmschuh. Ich wollte letztes Jahr diesen Weg gehen, aber Apple Mail verwaltet mir halt auch (problemlos!) ein riesiges, schnell durchsuchbares Archiv an lokal gespeicherten Mails und Anhängen. Thunderbird kann damit nichts anfangen und tausende händische Moves mit Exportieren, Hin- und Her-Senden und in neu zu schaffende Strukturen einbetten, ist nicht so mein Ding.

Thunderbird teilt das gleiche Schicksal bzw. Selbstverständnis, wie unzählige andere, engagierte "freie" Software-Projekte: Wenn überhaupt finden sich nur Import-Möglichkeiten von Seiten der üblichen Windows-Platzhirsche (bei Thunderbird - wenn ich's richtig sehe - nicht einmal das) und irgendwelchen rudimentären Standard-Formaten, deren Funktionalität weit hinter dem her hinkt, was moderne Windows- oder Mac OS -Versionen zu leisten imstande sind. Hinzu kommen dann zumeist noch ein atomisierter Funktionsumfang (viele kleine Features in unübersichtlicher Anhäufung, von denen Otto-Normal-User 98% nicht braucht und den Rest kaum findet) und eine Steinzeit-GUI. Kein Wunder, dass viele bei der (Mail-) Anwendung bleiben, die out of the box den Systemen beiliegt.
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Macerer vom Dienst