Ich sehe hier auch keine Beleidigungen.

Es gibt aktuell in diesem Subtread eine Diskussion, ob ignorieren eine angemessene Reaktion sein kann. Ich lehne das ignorieren ab, da ich mich damit den Argumenten anderer verschliesse und den Diskurs, der mich weiterbringen könnte oder mir die Chance nimmt, mich in Beziehung zu setzen, verhindert.

Ignorieren ist m.E. nur dann eine sinnvolle Maßnahme, wenn argumentativ nicht die Diskussion gesucht wird, sondern lediglich Parolen wider persönlicher Integrität ins Forum posaunt werden. Bei offensichtlichen Trollungen oder Äußerungen wider den Standards eines sozialverträglichen Miteinanders gäbe es ja auch Sanktionen seitens der Moderation.

Selbstverständlich steht es jedem frei, irgendwas oder irgendwen zu ignorieren. Aber ob der oder diejenige sich damit einem Gefallen tut, sich zu verweigern, den eigenen Standpunkt zu reflektieren, bleibt tatsächlich jedem selbst überlassen.

Mich ignorieren zur Zeit zwei Forenmitglieder. Den einen habe ich identifiziert – oder meine es zumindest – und der oder die andere ist mir nicht klar. Ich bedaure das, weil es mir die Möglichkeit nimmt, mich zu erklären. Aber – wie gesagt – es bleibt jedem überlassen, diesen Weg zu gehen.

Ich finde es tatsächlich nicht zufriedenstellend, mir nicht die Chance zu geben, mich auch zu rehabilitieren. Auch bin ich aus einem Forum ausgeschlossen worden, weil ich forumshygienisch nicht tragbar sei, ohne mich erklären zu können. Das ist besonders bitter, ist wohl aber auch der autokratischen Struktur des betreffenden Forums geschuldet.

Ignorieren bleibt – in Foren oder im Leben – immer etwas unbefriedigend. Im Einzelfall wohl aber auch für jeden persönlich das letzte Mittel der Wahl. Begründet in der individuellen Leidensbereitschaft oder aber auch in der Unzulänglichkeit, sich dem Disput zu stellen.
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„Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere.“
(Jean Paul Satre)