Wenn man einen gewissen Bedarf an Sicherheit und Datenschutz in einer repressiven Umgebung hat, wird man dies in Kauf nehmen (müssen).

Hauptsache ist dann, dass man vertrauenswürdige Geräte hat, die nicht beschnitten und überwacht oder gar abgeschaltet werden können.
Das Problem ist derzeit, dass Google und Apple mit all ihrer Macht, und dadurch auch Verantwortung, sich recht opportunistisch den Unrechtsstaaten andienen. Das Google in Punkto Vertraulichkeit es nicht so ernst nimmt - geschenkt. Dass nun aber auch Apple gerade durch CSAM die Überwachungsmöglichkeiten auf eine ganz neue Ebene hieven, macht aus diesem Opportunismus heraus die Produkte zu sehr gefählichen Werkzeugen in vielen Staaten. Gerade dem Smartphone, welches uns ständig begleitet, muss man vollkommen vertrauen können. Dies geht offensichtlich nur noch mit freien Projekten, die vollständig einsehbar sind.

Die perfekte Alternative gibt es derzeit nicht. Es gibt aber Bemühungen, die in die richtige Richtung gehen. Klar, da gäbe es solche Geräte, die vollkommen auf offener Hard- und Software beruhen (Librem5 [puri.sm] bspw.), die aber derzeit bestenfalls im frühen Beta-Stadium sind. Ich finde aber, dass sie schon viel geschafft haben.
Wichtig ist, dass solche Projekte nicht nur einfach belächelt werden, sondern eine aktive Unterstützung und Anerkennung bekommen!

Für mich ist das GrapheneOS-Projekt [grapheneos.org] derzeit der alltagstauglichste Kompromiss zwischen Datenschutz sowie Datensicherheit und Funktionalität. Dabei muss man aber auch direkt drauf hinweisen, dass jeder, der sich hier zu arg beschnitten fühlt, auch nicht die Zielgruppe für ein solches Projekt ist – wer auf Instagram, GoogleMaps etc. nicht verzichten kann, dem sind seine Daten eh egal... Wenn aber solche unabhängigen Projekte immer mehr genutzt werden, werden sich auch App-Programmierer überlegen, ob sie nicht auch datenschutzfreundliche, offene Alternativen für den F-Droid-Store erstellen können.

Ich habe vor zwei Wochen den Umstieg auf dies System gewagt und es bisher nicht bereut! Dadurch, dass ich aber auch davor schon iCloud(-Syncs) und Google-Dienste gemieden habe und OpenSource-Möglichkeiten für selbst gehostete Clouddienste genutzt hatte, konnte ich wunderbar darauf aufbauen.
Und Nein: ich bin kein Computerfachmann und habe auch nicht zuviel Zeit übrig – lediglich Interesse. Wem das alles zu nerdig ist, der findet auch in diesem Bereich vorgefertigte Lösungen, die ebenfalls ausreichend vertrauenswürdig sind und nicht zuviel kosten. Hauptsache, man entwickelt überhaupt ein Bewusstsein dafür und setzt es dann auch um! Jeder, der von der Tütensuppe kommend seine Ernährung bewusster gestalten will, wird auch erstmal stöhnen – sich hinterher aber drüber freuen!...
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