• Kann man so sehen.

        Ich finde das ganze Konzept dahinter schon sehr durchdacht und das dies inzwischen real existiert und zur Anwendung kommen kann, rückt das Thema "aktives Sterben" weiter in den Vordergrund.
        Unabhängig der eigenen, ersten Empfindung dazu, stößt es bei mir auf vielerlei Ebenen ein Nachdenken an. Wie möchte ich sterben? Möchte ich mein Leben selbstbestimmt und mit Würde beschließen? Wie können solche Konzepte unsere Ethik ändern? Wie werden Widerstände begründet? Wie sähe eine Gesellschaft aus, in der solche Geräte wie selbstverständlich bei Opa auf dem Speicher parat stehen?...

        Nein, ich möchte hier im Forum darüber keine Diskussion auslösen! Das wäre sicherlich der falsche Ort. Aber vielleicht regt dies den einen oder anderen ebenfalls zum Nachdenken an. Grundsätzlich geht dies ja uns alle an und als "makaber" sollte das Thema nun wirklich nicht empfunden werden...
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              • Ich glaube, man sollte sich ein wenig von der Vorstellung »ungewollt« und »letzter Ausweg« lösen

                Ja, solche Fälle gibt es, und gerade dem »ungewollt« wird der Apparat nicht wirklich gerecht, weil ein Algorithmus eben nicht in der Lage ist, festzustellen, ob ein Wunsch vorübergehend oder doch dauerhaft besteht.

                Daneben gibt es aber zig anders gelagerte Fälle von Menschen, die zufrieden mit ihrem Leben abschließen möchten und es nicht als »letzen Ausweg« sehen, sondern einfach als selbstbestimmten Weg. Und das muss keineswegs mit Trübsal, Hadern und ähnlichem gleichgesetzt werden. Wer auf ein zufriedenes Leben zurückschauen kann, aber beispielsweise den absehbaren Verlauf einer beginnenden Demenz vermeiden möchte, könnte das durchaus als eigene Handlungsfähigkeit sehen, solange man sich selber auch noch als »eigen« wahrnimmt.
                Manch einer lässt sich zufrieden vom Herrgott abholen, wann immer der meint, es sei Zeit dafür. Manch anderer bestimmt den Zeitpunkt und die Art ebenso zufrieden selbst. Weshalb sollte das von außen be- oder verurteilt werden?
                Der Apparat zeigt vor allem schmerzlich auf, was entsteht, wenn sich die Politik nicht um angemessene Rahmenbedingungen kümmert, denn seit dem Urteil des Verfassungsgerichts über geschäftsmäßige Suizidhilfe ist einfach nichts sinnvoll geregelt worden.
              • Geh mal nicht so hart mit ihm ins Gericht ...

                Ich denke, wer sich zu diesem Schritt entschlossen hat, der ist dankbar für diese Lösung und hat seinen Frieden gemacht - auch mit solchen Aussagen.

                Für die, die nicht in dieser Lage stecken ist es eh nur schwer zu verstehen. Und jeder von uns geht anders damit um.

                Just my 2 Cent.
              • Was ich meine:

                Ich gehe hier im Forum erst einmal grundsätzlich davon aus, dass so etwas wie das erste Posting niemals entwürdigend gemeint sind. Man kann sich gerne darüber streiten ob die Wortwahl passend ist, kein Problem, aber wir sollten nicht gleich jeden etwas derberen Spruch oder Witz mit der Keule erschlagen.

                Ich habe vor recht kurzer Zeit zwei Familienmitglieder verloren, beide durch Krebs, und eine Person hat ihr Ende sehr selbstbestimmt und wie ich finde würdig (das Krankenhaus hat sich sehr gut an diesem Wunsch orientiert) beendet, die andere Person kam nicht dazu.

                Natürlich ist dein Empfinden absolut ok, da soll und darf jeder seine Meinung haben.
                Trotz alledem sehe ich da kein Problem in der Wortwahl, und nur deshalb wollte ich klarstellen, dass der Bastelspaß nicht zwangsweise für jeden Leser total daneben ist.

                Insgesamt ist das aber ein echt interessantes Thema, das meiner Meinung nach viel zu wenig diskutiert wird, denn es trifft uns alle irgendwann, es passiert täglich vielfach und viele Menschen haben gar nicht die Chance, dass vorher mal ordentlich zu durchdenken.
                Was ich bei der Debatte immer echt störend finde, ist, wenn irgendwelche Kirchenvertreter mit großer Vehemenz versuchen, den betroffenen Menschen ihren Weg aufzudrängen.
                Und ja, ich sehe auch die Probleme für Menschen mit Depressionen, wie gesagt ein großes Thema.
                Der Umgang mit dem Tod is individuell sehr verschieden.
                Ich finde die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod fürchterlich, andere sehen das genau andersrum.
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