• was ist das eigentliche ROT?



    Mache gerade ein kleines Plakat. Dominierender Hintergrund ist rot, siehe oben: F7641C.
    Soll einfach nur rot sein, ohne an was anderes zu denken.
    Auf meinem Rechner sieht es auch so aus. Auf meinem Handy wird ein aggressives pop-neon-Rot daraus. Die Kollegin sieht es auf ihrem iMac als Orange.
    Das Ergebnis wird lokal A4 digital gedruckt und im Web digital verbreitet. Keine Riesensache, wo es um viel geht.

    Aber was seht ihr denn so?

    a.
    • Bestenfalls ein Rotorange.

      Versuch es einfach mit #CC0000. Dies sollte halbwegs web- und drucksicher sein.
      Und kalibrier mal Deinen Monitor...
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    • Das ist Rotorange. Ich habe es mal ergänzt...

      ... links oben ist volles Rot (255/0/0), rechts unten ist volles Orange (255/128/0).
      Geh von den Werten aus, nicht davon, was irgendwo angezeigt wird.

    • Orange n/t

    • Orange

      Rot wäre in RGB: 255,0,0, oder in HEX: #FF0000
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      Runtime Error 6D at 417A:32CF: Incompetent User
    • Danke für das Meinungsbild. Ergebnis ist eindeutig!

      Ich sehe auf einmal auch das Orange! Farbenfehlsichtig bin ich nicht, aber bei Benennungen manchmal unsicher.

      Mit einer japanischen Freundin habe ich mal gestritten, wo die Grenze zwischen blau und grün ist (türkis) und gemerkt, dass es auch kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung gibt.
      Hier in Italien gibt es selbstverständlich 3 x Blau: Celeste (#B2FFFF, himmelblau, hat für mich fast einen Stich ins Grün), Azzurro (#0080FF, Fussballblau) und Blu (#0000FF, dunkler). Für Italiener anscheindend eindeutig, ich muss immer überlegen.

      erbse: "Geh von den Werten aus, nicht davon, was irgendwo angezeigt wird."
      Da hast du natürlich recht. Aber dieses 255/0/0-Rot war mir auf den ersten Blick zu aufdringlich.

      a.
      • Da musst du natürlich unterscheiden...

        > Aber dieses 255/0/0-Rot war mir auf den ersten Blick zu aufdringlich.

        Die Darstellungen auf den Geräten sind immer relativ und die Wahrnehmung der Menschen und Kulturen sind immer subjektiv. Die einzige Definition die wirklich fix ist, ist die numerische und deren festgelegte Bezeichnungen. Die frugst ja, was "ist" das eigentliche ROT. Und das ist nunmal 255/0/0 in RGB. Fest, auch begrifflich, sind die Grenzen (Eckpunkte) der Farbsysteme, deren Komplementäre und 1-2 lineare Stufen dazwischen. Für eine zweckgebundene oder anwendungsbezogene Wahl ist das freilich untauglich.
    • Hex-Farbe für Print?

      Macht man das jetzt so? Wir haben das früher mit Farbfächer oder CMYK-Tabelle gemacht, damit man das einigermaßen verbindlich weiß. Also jetzt so rein interessehalber, ob sich da die Gepflogenheiten geänderte haben. Und ja, es ist Orange. Am Schirm.
        • Sondern?

          Grad im Akzidenzbereich ist im Offset so gut wie alles CMYK.
          Bei uns in der Verpackung (Flexo/Tiefdruck) hauptsächlich CMYK+Pantone.
          Und diese ach so tollen 6c Farbsysteme sind eher schlecht als Recht. (zumindest in der Verpackung)
              • Nicht unbedingt im herkömmlichen Offset-Sinn

                Ist halt so, auch wenn die Grundfarben teilweise (Nimm Tintenstrahler hinzu und plötzlich wird die Schose aus sechs Farben zusammengerührt, weil bestimmte Bereiche besser dargestellt werden sollen) dieselben sind, dass das Verfahren eben doch anders ist.

                Und ja, da kann das Ergebnis, und darum geht es schließlich, ein RGB-PDF auf dem Laser eben deutlich besser aussehen als ein CMYK-PDF.
                Die ganzen Ausgabeprofile im Farbmanagement kommen ja nicht von ungefähr.
                • Digital-Druck…

                  …heisst nur, es gibt keinen Zwischenträger, über die Farben sagt das nichts aus. Prinzipiell bleibt das subtraktiv, egal ob da nun weitere Farben hinzukommen oder welches Profil man wählt, die Basis ist CMYK.
                  • Wir müssen nicht streiten, ich versuche nur zu übersetzen

                    Natürlich bleibt das subtraktiv, das behauptet hier doch keiner. Apfelsaft führt lediglich aus, dass seine Werke später auf unterschiedlichste Weise auf den Bedruckstoff aufgebracht werden. Was vor zwanzig, dreissig Jahren noch recht überschaubar war und manuell vorbereitet werden musste, wird heute mitunter in zig verschiedenen RIPs und auf zig verschiedenen Gerätekategorien auf ihre spezifische Art geregelt.

                    Wo immer ich mit dem alten Wissen um die Ecke komme, und frage, ob ich das so oder so anlegen soll, heißt es seit anderthalb Jahrzehnten eigentlich nur noch, nehmense das Profil, der Rest passiert bei uns im RIP. Wenn er also mit HEX-angelegten Dateien für sich positive Erfahrungen gesammelt hat, dann lohnt sich doch keine Diskussion darüber, dass man von vornherein mit eingeschränktem Farbraum zu arbeiten hätte.