Worüber diskutiert Ihr eigentlich? Habt Ihr eine Grundthese oder ist das nur eine Folge von Repliken? :-)

Durch die Erfindung des Tonträgers kann von vornherein überhaupt erst eine Masse adressiert werden. War früher in der Form nicht so. Die massenhafte Verbreitung von Musik heute kann man also ohnehin nicht gut mit dem 18. Jh. vergleichen.

Trotzdem haben zum Beispiel Bachs Musik jeden Sonntag einige Tausend Kirchgänger (mehrere Gottesdienste in zwei Kirchen) gehört. Die mussten halt. Was die in der Masse davon gehalten haben, wissen wir nun wirklich nicht. Vermutlich soviel, wie jemand heute von einem improvisierten Orgelauszug nach der Messe hält: Man wird vielleicht ein bisschen nicken oder ein bisschen die Nase rümpfen und das wars. Gehört halt irgendwie dazu.


Und ich gebe Till schon recht: Wenn es einen Musiker gibt, der mit den heutigen Verhältnissen am ehesten vergleichbar ist, dann ist das ganz bestimmt Händel in seiner Zeit in London. Mehr noch als Beethoven war Händel wirklich ein autonomer Künstler, der vom Publikum abhängig war.