»Mit TTIP wäre dieser Mist auch noch legitim geworden.« – Hast Du Galadriels Spiegel?

Mal im Ernst: Jeden Euro, den ein Unternehmen nicht Steuern zahlen muss, kann es investieren oder an seine Eigentümer – z.B. Aktionäre, Rentenfonds, Lebensversicherungsgesellschaften usw. usf. – auszahlen. Oder es kann – wie im Fall Apple – das Geld auf die hohe Kante legen und damit erst einmal gar nichts machen. Das kann drei Gründe haben: Erstens: Es gibt aktuell nichts Sinnvolles zu kaufen für das Geld; das Unternehmen kann das Geld also nicht investieren. Zweitens: Die Aktionäre wollen das Geld nicht haben, sondern lassen es lieber im Unternehmen stehen, weil dadurch das Unternehmen wertvoller ist, mithin sind dann auch ihre Anteile an dem Unternehmen mehr wert; für einen Investor, der weniger auf die Rendite und mehr auf die Wertentwicklung achtet, eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. Drittens: Es ist für das Unternehmen günstiger, aktuelle Investitionen nicht mit eigenem Geld zu bezahlen, sondern mit dem Geld, das ihm von Fremdkapitalgebern geliehen wird. Letzteres ist so, weil im Unterschied zu den genannten großen Konzernen, zahlreiche Staaten seit Jahren und Jahrzehnten Misswirtschaft betreiben und um das zu kaschieren nun die Notenpresse angeworfen haben und kein Mensch mehr weiß, was man mit dem vielen Geld machen soll. Dann liegt doch nahe, sein Geld einem nachweislich erfolgreichen Unternehmen zu leihen, damit die mit diesem Geld Werte schaffen.

Und jetzt kommen TTIP und der Spiegel ins Spiel: Wenn die Staaten nun merken, dass das viele, viele Geld, das sie gedruckt haben, von den bösen Bürgern nicht stante pede zum Finanzamt getragen, sondern Unternehmern anvertraut wird, ja dann muss man es eben den bösen Unternehmern wegnehmen. Denn wem gehört das Geld? Genau! Steht doch auf jedem Schein und jeder Münze drauf: Dem Staat!

Die USA wollten ein TTIP haben, dass den Staaten Grenzen zieht. Die meisten EU-Länder wollten ein TTIP haben, dass den Unternehmen Grenzen zieht. Jetzt wird es wohl kein TTIP geben. Bleibt zu hoffen, dass die Welthandelsregeln und -Normen nicht alsbald vom ZK der Kommunistischen Partei Chinas festgelegt werden. Das ist nach der »Denk«weise vieler EU-Bürger und -Politiker offenbar eine wünschenswerte Alternative. Und bei 80 Millionen KP-Mitgliedern hat das dann auch die nötige demokratische Kontrolle.

Danke, liebe TTIP-Gegner, Spiegel-Leser und sonstige kollektivistischen Weltverbesserer!
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