Eine Vorratsdatenspeicherung ist Vertrauenssache.

Ich bin mal so frei und sage, dass ich prinzipiell gar nicht so ein großes Problem damit hätte, wenn nicht sämtliche damit beauftragten Stellen, sich als absolut nicht vertrauenswürdig herausgestellt hätte.

Wäre es möglich, diese Daten so wegzusperren, dass sie wirklich nur bei Kapitalverbrechen (Mord, Entführung, Anschlag) von einer verantwortungsvollen Stelle nur zu diesen Ermittlungen abgefragt werden könnten, dann wäre das für mich sogar ok.

Aber das gibt es eben nicht. Daten, die vorhanden sind, werden nach und nach für immer geringere Dinge angefordert, denn "Wir haben hier zwar keinen Mord, aber Verbrechen X, dass muss man doch auch aufklären..." wird dann unweigerlich kommen.

Und der Weg vom Terroristen, zum Kriminellen, zum Kleinkriminellen und dann über die Ordnungswidrigkeiten zu den unangenehmen Meinungen ist gar nicht so lang wie man meinen sollte.
Vorhandene Daten werden genutzt, und letztendlich freuen sich doch nur wieder die Abmahnanwälte den Popo ab.

Bei der aktuellen Vertrauenslage ist es für mich auch glasklar, dass diese Daten in Länder exportiert werden, die sich nicht an unsere Gesetze halten müssen, der alte Handel:

Die NSA späht Deutsche aus, um die Erkenntnisse an deutsche Dienste weiterzugeben, und umgekehrt.
So können sich beide hinstellen und sagen: "Wieso, wir haben doch nicht unsere Bürger überwacht".

Pure Verarschung.
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