• Erste Eindrücke zum LG 38UC99-W (viel Text ohne Bilder)

    Moin Macfixer,

    Monitorreviews sind ja gerade in Mode (siehe auch #858938 [macfix.de]) und um der Comunity mal wieder etwas zurück zu gegeben, anbei ein paar erste Eindrücke von meinem neuen Monitor (LG 38UC99-W)
    http://www.lg.com/de/monitore/lg-38UC99-W
    http://www.lg.com/us/monitors/lg-38UC99-W-ultrawide-monitor


    Motivation
    Bisher hat auf meinem Schreibtisch zu Hause ein 30 Zoll Cinema Display sein Dienst getan.  Früher^tm stand mal ein kleines 23 Zoll Cinema Display daneben als Palettenhure.  Dieser ist dem Umzug vom großen eigenen auf den kleineren gemeinschaftlichen Schreibtisch geopfert worden (als aus meinem Arbeitszimmer „plötzlich“ ein Kinderzimmer wurde).  Leider hat der 30er Ende letzten Jahres nach gerade mal 13 Jahren ohne äußere Einwirkung einen Streifen Fehlpixel entwickelt.  Zwar kann man diesen hier und da genau auf eine Palettenkante legen, aber die Zeit für einen neuen Monitor war wohl gekommen.

    Die Peripherie des Monitors
    Unter dem Schreibtisch steht ein MacPro 5,1 mit einer nachgerüsteten STRIX GTX970 (siehe dazu auch #836790 [macfix.de] )


    Die Auswahl
    Mein Anwendungsprofil reicht von Office Anwendungen, über Lightroom & Photoshop (Hobbyfotograf), zu Programmieren und Spielen.  Zuerst habe ich mit dem Spagat zwischen einem schnellen (144Hz) Monitor und maximalen Schreibtischplatz gerungen.  Hier hat der Fotograf gewonnen und das Spielkind nach Hause geschickt.  Danach habe ich mich gegen 4K entschieden (u.a. auch wegen der Pixeldichte und dem Scalierungsgedöns).  Als nächstes sind mir die Monitore mit UWQHD Auflösung aufgefallen (3.440 x 1.440).  Möglicherweise wäre das auch eine (kostengünstigere) Alternative, aber ich wollte auf die 1600 Pixel in der Höhe nicht verzichten und bin deswegen beim 38UC99 gelandet.  Dieser hat mit einer Auflösung von 3.840 x 1600 Pixeln auf einer Fläche von 880mm * 370mm fast die gewohnte Pixeldichte (4.3 Pixel/mm neu zu 4.0 Pixel/mm alt) und vertikale Pixelanzahl.


    Aufbau und Ansteuerung
    Der Aufbau war einfach.  Der Ständer kommt in zwei Teilen (Fuß und Bein), welche ohne Werkzeug schnell verbunden sind.  Der Monitor kann ebenfalls ohne Werkzeug im Ständer eingehängt werden.  Alles sehr komfortabel und stressfrei gelöst. Schön ist es einen Monitor zu haben, welche Höhenverstelbar ist. Klingt trivial, war aber beim Cinema Display nicht gegeben.
    Angesteuert wird der Monitor bei mir über DisplayPort (mit 75Hz).  Über (ein) HDMI Kabel kommt die Auflösung nur in 30Hz an.  USB-C hat meine GTX970 nicht, aber mit einem getesteten 2016er MacBook Pro hat es ebenfalls ohne Probleme funktioniert.  Darstellung in voller Auflösung und Laden des Laptops alles problemlos. Als Kritikpunkt sehe ich das beigelegt 2m DiPo-Kabel an, welches bei meinem seitlich versetzen MacPro unterm Schreibtisch in der Länge gerade reicht. Wollte das gegen ein 3m Kabel tauschen, aber über neue Kabel kam kein Signal an.
    Kalibriert habe ich den Monitor mit einem ColorMunki Kalorimeter, wobei verschiedene Review bereits eine sehr gute Vorkalibrierung bescheinigen. Blöd finde ich wiederum, dass im OSD des Monitors keine konkreten Werte für “Gamma 0”, “Gamma 1” oder “Gamma 2” hinterlegt sind. Hier und bei der Farbtemperatur befindet man sich im Blindflug (siehe Manual [lg.com] Seite 41).

    Erster Eindruck
    Der Monitor wirkt trotz seiner Präsenz kleiner als das 30er CiDi.  Das liegt wahrscheinlich am schmalen Rand, der Höhenverstellbarkeit und dem breiten Seitenverhältnis.  Meine bessere Hälfte hat auf jeden Fall meinen eigenen Gedanken laut ausgesprochen: der wirkt kleiner (und ich glaube das war bei Ihr ein Lob).   Die Arbeitsfläche ist für mich über allen Zweifel erhaben.  Von der 2560er Auflösung kommend, habe ich Platz wie auf anderthalb 30er – Luxus!  Und in vieler Hinsicht ist es besser als das 30er + 23er Setup von früher.  Ob dieser Platz genutzt wird, ist natürlich sehr Anwendungsabhängig.
    • Foto: die Grid-Darstellung in Lightroom profitiert voll (mehr Bilder bei gleicher Größe oder gleich Anzahl Bilder größer dargestellt), beim Bearbeiten eines einzelnen Fotos bleibt eher Platz ungenutzt (wenn man nicht gerade ein Pano bearbeitet), da anders als bei Photoshop die Paletten nicht frei verschiebbar sind.
    • Programmieren:  Baue gerade an einer App für ein Full-HD Public Display (Smart Signage/ [samsung.com] ).  Man gewöhnt sich sehr schnell daran, nicht permanent zwischen Code und Ergebnis wechseln zu müssen   Und dabei ist sogar noch Platz für EyeTV übrig…
    • Spielen: Auch hier ist es sehr abhängig davon, ob die Auflösung von Spiel unterstützt wird.  Overwatch, Diablo3 und Doom machen es. Der Gameboy Emulator wird es wohl eher nicht unterstützen (ungetestet).  Info nebenbei: wusstet Ihr das die breiten Displays lange unter den “Profizockern” als verpönt galten, da sie einen Wettbewerbsvorteil darstellen (mehr FOV).  Deswegen hat sich Blizzard auch lange gesträubt bei Overwatch die Auflösung anzubieten…  Die GTX970 hat übrigens genug Power, Overwatch in „Ultra“ Details bei dieser Auflösung mit mehr FPS darzustellen , als der Monitor anzeigen kann. 
    • Filme: Bisher schau ich eher seltener Film am Rechner (eher Kino oder Couch).  Hab trotzdem eine Bluray eingeschoben und muss schon sagen, dass trotz der kleineren (absoluten) Größe das Display gegenüber meinem Fernseher auf Grund des kurzen Betrachungsabstandes ein beachtliches Seherlebnis geliefert wird.  Mittendrin statt dabei.  Da ich am Rechner aber kein Surround Setup habe, wird das wohl weiter eher selten genutzt.


    Unsortiertes
    • An die Krümmung des Monitors gewöhnt habe ich mich erstaunlich schnell gewöhnt.
    • Ich finde es gut, dass der Monitor zwei Signalquellen parallel anzeigen kann.  PIP wäre da fast der falsche Begriff, dass diese auch gleichberechtigt nebeneinander dargestellt werden können (z.B. zwei Rechner).  Nutzen werde ich es, um die PS4 direkt am Monitor anzuschließen und nicht mehr über Remote Play zu spielen, wenn der Fernseher besetzt ist. Wissen sollte man, dass man weder zwei HDMI Quellen, noch Display Port & USB-C gleichzeitig anzeigen kann (also nur HDMIx mit DIsplayPort oder USB-C, siehe Manual [lg.com] Seite 35).
    • Es gibt von LG direkt ein Programm namens OnScreen Control.  Damit können die meisten Einstellungen des Monitors aus OSX heraus getätigt werden.  Des Weiteren kann man eine Partitionierung der Monitorfläche vornehmen und Fenster automatisch auf einzelne Partitionen „snappen“.  Siehe dazu gRktqmYzXco [youtube.com]  Die Funktion gibt es auch von anderen Drittanbieterprogrammen, ist aber eher nix für mich.
    • Wer anfängt nach LCD Monitoren zu suchen und sich mit den verschiedenen Panelarten auseinander setzt, liest ja die verschiedensten Horrorstories (Backlight Bleed, IPS Glow, …).  Nichts davon konnte ich in störendem Maße bei diesem LG bei einer expliziten Suche feststellen, geschweige denn das es beim Arbeiten sichtbar wäre.
    • Sehr angenehm finde ich den „Joystick-Knubbel“ am Monitor.  Die Navigation im OSD gestalten sich damit deutlich schneller als bei anderen Lösungen.
    • Der Monitor hat einen Bluetooth Receiver eingebaut, um Audio direkt auf die einbauten Boxen zu streamen.  Werde es wahrscheinlich nicht nutzen (aka „was für ein Unsinn“). Habe es ausprobiert und klingt akzeptabel. Funktioniert genauso wie bei BT-Kopfhörern. Ich könnte darauf verzichten.
    • Der Stromverbrauch ist deutlich geringer als beim 30er CiDi.
    • Gut das man jetzt in OSX durch Mauswackeln den Zeiger groß machen kann Ach ja, und das Dock ist wieder an der Seite.


    Soweit der erste Eindruck für die interessierten Fixer unter Euch.
    Gruß
    -tmb
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