• Kommt auf die Intention an

      Zur Klausur: Was ist die Intention weshalb nur Handschriftliches erlaubt ist?

      Davon hängt es ab, ob das iPad mit darf.
      • Kommt auf die Intention an

        » Zur Klausur: Was ist die Intention weshalb nur Handschriftliches erlaubt
        » ist?
        »
        » Davon hängt es ab, ob das iPad mit darf.

        Meine Intention war es den Studenten beizubringen, dass Handschriftliches sich so einprägt, dass man die Notizen gar nicht mehr braucht. Die letzten beiden Semester haben wir unter Kollegen einen Vergleich begonnen zwischen Studenten die sich mit der Tastatur durch das Studium bewegen und denen die sich mit Kladde und Stift Notizen machen.

        Bisher sieht es so aus als ob Studenten, die handschriftliche Notizen anfertigen in den Klausuren einen kleinen signifikanten Tick schlechter, aber in den mündlichen Prüfungen sehr deutlich sehr viel besser sind. Ob das daran liegt, dass die "Tastaturfraktion" sich eventuell nur Informationen ergoogelt und die "Handfraktion" sich Wissen mit körperlicher Rückkopplung erarbeitet, ist gerade in der Diskussion.

        Nun wissen wir mit dem Aufkommen der Hybriden Stift auf Tablet Fraktion noch nicht wie man die einordnen soll. Daher die Frage. Ich tendiere dazu die als eigene Gruppe anzusehen.
        • Du sagst es doch selbst

          es ist die dahinter stehende Methode: ob man es sich notiert, oder ergoogelt...
          Also wozu tendiert man auf dem Tablett eher?
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          Mit zunehmender Lebenszeit sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit gegen Null.
        • Dann handschriftlich.

          Die Theorie ist doch, soweit ich weiss, dass man die Materie durchdenkt und in eigene Worte umformuliert, weil das handschriftliche Notieren so langsam und umständlich ist – ganz im Gegensatz zu Tastaturnotizen, wo viel eher Sätze mehr oder weniger 1:1 "kopiert" werden, ohne Denken und umformulieren. Das spricht dafür, Tablet-mit-Stift-Nutzer als handschriftlich zu klassifizieren.

          Wenn der Effekt eher auf die – im Vergleich zum Tastaturschreiben andersgearteten – motorischen Bewegungen der Hand durch das Schreiben zurückzuführen sind, dann würden sie ebenfalls zu "handschriftlich" zählen.

          Umgekehrt müsstest du argumentieren, dass die unterschiedliche Friktion zwischen Stift und Oberfläche, oder die Präsenz eines Papiers für den Effekt verantwortlich ist. Tönt seltsam, oder?
          • Ganz so leicht finde ich es nicht.

            Ja, man schreibt mit der Hand, aber es gibt trotzdem in der Praxis ein sehr unterschiedliches Gesamterlebnis:

            - der Bildschirm leuchtet mich an und kann mich jederzeit motivieren oder teasen, etwas anderes zu tun. Das ist eine Ablenkung, selbst wenn ich der Versuchung nicht nachgebe.
            - die App, die ich nutze, kann mich durch Komplexität oder Probleme, die sie mir als App stellt, ablenken
            - ich habe keine physische Orientierung in meinen Unterlagen, sondern sehe immer nur einen Ausschnitt vor mir, vor- und zurückblättern ist möglich, aber weniger haptisch, zurückfinden zu der Stelle, wo ich war, ist einen Tick aufwendiger, weil man nicht einfach einen Finger reinlegen kann.
            etc.

            Das wird sich in der Praxis alles mit auswirken, weil es mentale Ressourcen bindet.