• Probleme mit Netzwerkgeräten

    Seit einigen Tagen sinkt meine Downloadgeschwindigkeit rapide. Von ehemal 30.000 Mbit auf teilweise nur noch 8 Mbit.
    Folgende Gerätelandschaft:
    AVM Fritz!Box 7412 --> TP-Link Gigabit Switch --> AVM Fritz!Box Repeater 1750E (Als Accesspoint via LAN)
    In den Einstellungen der Fritz!Box 7412 steht, daß alle angeschlossenen Geräte mit 100 Mbit versorgt werden.
    (siehe Bild 1)
    In den Einstellungen des Repaters steht, dass von der Fritz!Box nur 10 Mbit ankommen.
    (siehe Bild 2)
    Diverse Geschwindigkeitstests bestätigen das.
    Der Mac Mini über LAN bekommt die volle Bandbreite.
    Wer lügt jetzt
    Nachtrag: Alle Geräte verfügen über die aktuellen Firmware
    • Was sagt der Switch?

      Kannst Du Dich auf dem Switch einloggen und dort die ausgehandelte Eigenschaft der relevanten Switchports einsehen (managed, smart- oder web-managed oder unmanaged Switch)? Bei unmanaged kriegst Du es zumindest ansatzweise über die LEDs am Switch raus. Wie ist der Link zwischen Switch und Fritzbox und wie der Link zwischen Switch und Repeater? Evtl. liegt ja da der Hund begraben.
      Oder lass den Switch testweise mal raus und häng den Repeater direkt an die Fritzbox und schau, was dann für Links zustande kommen.
      Meinem D-Link Switch muss ich auch gelegentlich einen PowerCycle verpassen, da sich sonst was beim Multicast-Traffic-Handling im Switch verheddert. Insofern probier auch mal nen PowerCycle bei den beteiligten Geräten.

      Und wo misst Du die 8Mbit/s? Ist das die reale Downloadrate aus dem Internet auf eines der WLAN-Geräte? Dann wackelt ja vielleicht der Durchsatz deiner DSL-Leitung oder der Durchsatz übers WLAN ist gesunken, weil Nachbarn neuerdings auch ein WLAN auf "Deinem" Kanal betreiben.
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      Grüsse,
      olivers
        • Ich habe bis jetzt noch nichts gefunden, wie ich mich am Switch anmelden kann.

          Zwei Sachen:
          a) Ursache eingrenzen. Wenn der Download per WLAN schwach wird, dann testen, ob dieser auch schwach ist, wenn man am Kabel hängt. Sonst betreibt man besseres Shotgun-Debugging.
          b) Wenn der WLAN-Durchsatz problematisch wird, wird er schwächer, weil er Aussetzer hat, oder sinkt der Durchsatz? Weiter nicht einfach nur die Kanäle wechseln, sondern vorher mit einer WiFi-Analyzer-App das WLAN scannen, wie die Belegung aussieht. Kanäle sind im Frequentbereich überlappend, das kann schon zu Problemen führen.
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          Mit zunehmender Lebenszeit sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit gegen Null.
          • zum Thema WLAN-Kanal und Überlappung...

            Kanäle sind überlappend ist freundlich ausgedrückt: Auf Wikipedia ist eine Grafik, die verdeutlicht, dass die Kanäle, je nach verwendetem WLAN-Standard, nicht nur ein wenig überlappen, sondern bei den z.B. 13 Kanälen von 802.11g/n nur 4 WLANs nebeneinander passen. Und die müssen dann auch gezielt auf den Kanälen 1, 5, 9 und 13 liegen. Wenn Du mehr Nachbarn hast, wirds schon eng. Nachdem Du selbst schon ein WLAN und einen Repeater betreibst, belegst Du schon 2 von den 4 möglichen Plätzen.
            Wie ipous bereits schrieb: Lass mal Deine WLAN-Umgebung scannen, z.B. mit iStumbler und schau Dir an, was Deine Nachbarn für WLANs haben und inwieweit die Deine Performance beeinträchtigen. Das würde zu Deiner Beschreibung "ich hab gar nix geändert" passen, denn vielleicht haben Deine Nachbarn aufgerüstet.

            Ob Dein Switch managebar ist, oder nicht, steht in dem Handbuch des Gerätes, aber wenigstens an den LEDs solltest Du erkennen, auf welcher der Kabel-Strecken der Link nur mit 10 Mbit/s ausgehandelt wurde.
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            Grüsse,
            olivers
              • die Link-Geschwindigkeit

                Deine ursprüngliche Frage verstand ich so: Warum habe ich in der Fritzbox einen 100Mbit-Link in Richtung Repeater, am Repeater aber in Richtung FritzBox nur einen 10Mbit/s-Link? Das kann nicht sein, wie es klingt und is dann ja auch nicht wirklich so, denn zwischen diesen beiden Geräten hängt, wenn ich das Setup richtig verstanden habe, ein Switch. Offenbar hast Du zwischen dem Switch und der Fritzbox einen Link-Geschwindigkeit von 100Mbit/s, wobei vermutlich die Fritzbox der limitierende Faktor ist, da der Switch wohl 1Gbit/s könnte. Zwischen Switch und Repeater hast Du laut Repeater-Screenshot nur 10Mbit/s. Da ich annehme, dass der Repeater an seinem LAN-Port doch wohl mindestens 100Mbit/s könnte, stellt sich mir die Frage, warum da nur 10Mbit/s ausgehandelt werden.

                Bei einem managebaren Switch könnte die Auto-Negotiation an dem Port abgeschalten sein und fest auf 10Mbit/s festgeklemmt sein, was evtl. auch Deine langsame Downloadrate erklären könnte. Bei einem "unmanaged"-Switch kann man das nicht einstellen, aber man könnte zumindest an den LEDs erkennen, ob der Switch auch der Meinung ist, dass zwischen Repeater und ihm nur ein 10 Mbit/s-Link ausgehandelt wurde.

                Ich würde Dir schrittweises Vorgehen empfehlen: Häng Deinen Mini per Ethernetkabel an die Fritzbox und schau, was für einen Downloadspeed Du so erreichst. Wenn so zuverlässig Dein DSL-Downlinkspeed am Mini ankommt, liegt es nicht am DSL und nicht an der Fritzbox. Dann kannst Du den Mini an den Switch hängen und wieder schauen, was an Downloadspeed ankommt. Wenn auch das klappt, dann kannst Du anhand der Port-LEDs am Switch untersuchen, ob reproduzierbar nur ein 10Mbit/s-Link zwischen Switch und Repeater ausgehandelt wird, indem Du das Netzwerkkabel mal rausziehst und wieder einsteckst, und Switch und Repeater beide mal stromlos machst und neustartest. Sollte sich so klären, dass der Link zwischen Switch und Repeater auch nicht für Deine schwankenden Downloadgeschwindigkeiten verantwortlich ist, bleibt nur noch die WLAN-Strecke übrig. Und das wäre mein Favorit. Denn WLAN ist - meiner Meinung nach - nicht für zuverlässige Transferraten geeignet. Zumal in städtischen oder stadtähnlichen Wohngebieten mit mehreren Wohnparteien in Funkreichweite. Das (die Kanalbelegung) kannst Du mit einem WLAN-Scan-Tool überprüfen. Diesen Check solltest Du zu verschiedenen Tageszeiten wiederholen - es kann Störungen (oder andere WLAN-Betreiber) geben, die sich nicht 24h in gleichem Maß auswirken.

                Mit den Zwischenergebnissen Deiner Analysen können dann vielleicht weitere Diagnoseschlüsse gezogen werden...
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                Grüsse,
                olivers
                • Vielen Dank für die ausführliche Analyse und die guten Denkanstöße!

                  Ich habe jetzt Schritt für Schritt das Problem eingekesselt - und:
                  Der Switch ist der Übertäter.
                  Warum, weiß ich nicht.
                  Mit der vorhandenen Verkabelung habe ich alle Verbindungsmöglichkeiten getestet und:
                  "Schau, schau, Schoschonen!"
                  Mit dem Netgear Switch meines Nachbarn, den ich jetzt seit heute 10:30 im Einsatz habe, habe ich in allen Netzen volle Bandbreite ohne irgendwelche Faxen.
                  Danke noch mal für die Unterstützung.
                  Werde mir doch einen etwas teureren und auch konfigurierbaren Switch zulegen müssen.
                  L.G. Thomas