• Nutzt hier jemand YNAB (You Need A Budget)?

    Im Rahmen eines Podcasts bin ich gestern das erste Mal auf YNAB (https://www.youneedabudget.com/) gestoßen. Kurz mal gegoogelt und es scheinen ja viele auf diese App zu schwören, wenn man sich denn erstmal eingearbeitet hat und es konsequent pflegt. Ich bin ja schon ne Weile auf der Suche, bisher mache ich das mit Excel, hätte aber schon ein paar erweiterte Funktionen und auch ein wenig mehr Komfort.

    Nutzt jemand dieses System und kann berichten? Lohnt sich die Anschaffung?
    • Ja, ist sehr gut, aber auch manchmal ein wenig deprimierend:-)

      Ich habe das mal als Steam Version gekauft, war im Angebot.
      Die Seriennummer kann man dann für eine normale Installation nehmen, Sream-App war nicht nötig.

      YNAB ist wirklich hilfreich.
      Man sortiert die Ausgaben nach Bereichen und stellt dann fest, dass ein Großteil des Geldes für Dinge rausgehen, die man kaum ändern kann:-)
      Klar, geht auch mit Excel aber YNAB hat hier einen wirklich netten Vorteil, denn es ist als iPhone App immer dabei.

      Ich habe ein (kleines) monatliches Budget für Technikspielereien.
      Wenn ich also mal wieder in so einem China Gadget Laden was nettes zum löten finde reicht ein Blick in YNAB, ob ich noch was für den Monat über habe.
      Ausgaben erfasst man sehr flott mit der iPhone App, hier sollte man auch wirklich konsequent jeden Scheiß eintragen. Brötchen für 2,50€ eben in das Budget für Lebensmittel.

      So ergibt sich nach ein paar Monaten ein sehr gutes Bild über die eigene Lage.
      Urlaub? Klar, Budget einstellen und jeden Monate vom eingehenden Gehalt X Euro da reinbuchen.
      Summiert sich dann über die Monate und wenn es so weit ist, liegt das Geld ja auf dem Konto.

      Überzieht man einen Posten, so muss man entweder woanders was abziehen (kein Technikkram mehr) oder muss das im nächsten Monat durch Einsparungen ausgleichen.

      So wird man schnell zum eigenen CFO und managet seine Finanzen.

      Es ist mit ein wenig Motivation wirklich eine ganz tolle Sache und macht dann sogar Spaß, wenn man feststellt, dass man gewisse Sparziele erreicht hat.

      Der oben erwähnte Frust entsteht durch die Erkenntnis, dass selbst ein ordentliches Gehalt jeden Monat schnell weg ist und man eine ordentliche Vorsorge für die fallenden Renten recht schnell gar nicht mehr leisten kann, wenn man bis zum Rentenalter noch ein wenig Spaß haben will.
      Außerdem erkennt man schnell, dass an mancher Stelle durchaus erwähnenswerte Beträge herauströpfeln, die man dann dank YNAB in Zukunft besser unter Kontrolle hat.

      So weit meine Erfahrungen nach gut einem Jahr Einsatz.
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    • Habs mir gerade angesehen, das Video :) Da kommt die Frage auf,

      ist es so schwer, mit Geld umzugehen? Ich kann nur von mir ausgehen, aber wir haben Konten und Kontoauszüge. Wir wissen, was wir zur Verfügung haben. Wir wissen auch, wie wir mit unseren Kreditkarten umgehen müssen. Und gelegentlich überziehen wir auch mal (Dispo), aber wir gleichen das Konto wieder aus. Warum brauche ich eine Anwendung, um meine Ausgaben zu kontrollieren? Scheinbar gibt es ja Bedarf.
      • Die Hoffnung ist vermutlich...

        ... das mit der Software endlich das passiert, was man selbst schon
        seit Jahren versäumt hat. Vermutlich meist ein Irrtum.
        • Falsch vermutet.

          Es ist ein hilfreiches Tool, so wie andere Leute das im Kopf, auf dem Zettel oder in Excel machen.
          Es hat eine spezielle Aufgabe und erledigt das super praktisch.
          Du bist ein Genie und kannst hunderte Ausgaben immer im Kopf behalten?
          Glückwunsch.

          Man fragt sich gelegentlich, wofür man das Bargeld denn in den letzten zwei Wochen wirklich ausgegeben hat, schon ist man hier richtig.
          Man hat Träume, die dann dummerweise irgendwie immer am Geld scheitern, obwohl man doch der Meinung ist, dass das drin sitzen sollte, auch dann ist YNAB mal eine gute Option.

          Ich habe das Video nicht gesehen, ich habe das Programm im Einsatz und es ist wirklich sehr hilfreich.

          Generationen von Menschen versuchen ihr Geld ordentlich zu handhaben, und früher hat man das mit Briefumschlägen gemacht, wo dann schon mal das Geld sortiert wurde, heute gibt es YNAB.

          Wie ich oben schon schrieb, ist es natürlich eine Motivationsfrage.
          Hat man so viel Geld, dass es nicht drauf ankommt, fein.
          Bildet man sich ein, alles im Griff zu haben, auch fein.
          hat man wirklich alles im Griff, nach schöner.
          Will man die ungeschönte Wahrheit nicht wissen....usw

          Komischerweise haben die Menschen oftmals ein Problem damit, zuzugeben, dass so eine Finanzplanung des eigenen Lebens eine kniffelige Sache ist, bei der man durchaus hin und wieder auf Probleme stößt. Ich gebe gerne zu, dass ich mich schon geärgert habe, weil plötzlich der Trockner kaputt geht, und der Neukauf ein doofes Loch gerissen hat, das länger als mit lieb ist geblieben ist.

          Hier macht man sich einfach mal ein paar Gedanken, die von der Software schön und einfach unterstützt werden. Beispiel: Fixkosten jährlich für Verein X von 120€ im Jahr.
          Kann man einfach zahlen, wenn es so weit ist, oder hat monatlich kaum merkbar einfach budgetieren.
          Ist bei einem Posten kaum sinnvoll, aber wenn man mal alles zusammenrechnet, was do so jährlich, Monatlich, halbjährlich zusammenkommt, dann ist das schon ein Budget wert.

          Es ist mir letztendlich vollkommen egal, ob das Jemand machen möchte, oder auch nicht.
          Ich finde es nur ein wenig seltsam, warum gerade in so einem wichtigen Bereich, die Nutzung des Computers so komisch gewertet wird.

          Ich schneide ja auch nicht mit einer Schere am Foto rum, sonder nutze eine Bildverarbeitung.
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      • Ich persönlich habe nicht wirklich den Überblick.

        Das Geld ist da und wird ausgegeben. Ich weiß auch, was ich zur Verfügung habe. Ein kurzer Blick in die Banking-App genügt und ich sehe, dass ich noch X Euro ausgeben kann. Das alles bisher ohne Dispo und Co. Trotzdem ist es so, dass das Geld oftmals einfach weg ist und ich nicht mehr weiß wofür ich es nun schon wieder ausgegeben habe. Oder ich mir aber für XXX Euro was kaufe, obwohl ich dann ne Woche später merke, dass ich eben dieses Geld doch für was anderes gebraucht hätte. Kontoauszug? Den kriege ich per Mail zugeschickt und da liegt er meist auch ungelesen.

        Die Anwendung soll nicht meine Ausgaben kontrollieren, sondern mir aufzeigen, wie viel ich für was ausgebe, wo es Sparpotential gibt und das ganze langfristig auch aufs Jahr hochgerechnet. Ausserdem finde ich die Idee mit den Budgets nicht schlecht. Ich spare nicht, sondern kaufe einfach, wenn das Geld gerade da ist. Das klappt (noch) ist aber sowas von gefährlich und ineffizient.
        • Der Blick auf das Bankkonto ist bei YNAB eher nicht gewollt, aus folgenden Gründen:

          Das ist ja eins der Hauptprobleme:

          Da liegt Geld, das kann ich ausgeben.
          Wenn man so konsequent ist, das Geld, das dann jährlich/halbjährlich usw abgeht, schon vorher auf ein anderes Konto zu parken, dann ist das gut, aber so einfach ist das meist nicht.

          In YNAB trägt man das schön ein und der sagt Dir dann auch, wie viel Geld gerade wirklich zur Verfügung steht.
          Auf dem Konto liegen z.B. 8.000€, aber 3.500 davon ist schon ferst verplant, nur noch nicht abgerufen.
          (Urlaub, Jahresbeiträge, Reparaturen, neues Auto...)
          In YNAB und der iPhone App steht dann genau, was wirklich noch frei ist oder für die Sache, die Du gerade kaufen willst schon eingeplant ist.

          Es hört sich kompliziert und aufwändig an, ist aber recht simpel und letztendlich auch schön zu nutzen.
          Es ist sehr befriedigend, wenn man das Gefühl bekommt, besser als bisher über das Geld zu regieren.

          Ist ja erst mal kostenlos zu testen, mach das mal. Es gibt im Netz haufenweise Tutorials, weil die Sache mehr und mehr Freunde findet. Zu Recht, wie ich feststellen durfte.
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    • Fazit nach 6 Monaten YNAB: Für mich inzwischen unersetzlich geworden.

      Ich weiß endlich wo das Geld verschwindet, wo ich sparen muss, ich kann finanzielle Dinge ein Jahr im Voraus planen und ich habe es tatsächlich geschafft in den sechs Monaten einen vierstelligen Betrag zu sparen. Vor YNAB ist mir das nie gelungen, obwohl ich genauso viel verdiene wie vor sechs Monaten auch.

      Ich habe gute vier Wochen gebraucht um mich einzuarbeiten, die richtigen Kategorien zu finden und man muss sich wirklich lückenlos und gewissenhaft täglich 5 Minuten damit beschäftigen. Aber dank iOS-App ist das inzwischen zur Routine geworden.

      Für mich eine klare Empfehlung.