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Ich bin da zwiegespalten. Es wird nicht wenige Zuschauer geben, die sich wundern, warum der Präsentator ständig auf die Uhr schaut bzw. …
… laufend an seinem Handgelenk rummacht. Und wenn man erklärend dazusagen muss, dass man jetzt mit seiner Watch die Präsentation steuert, dann sollte man's lieber gleich sein lassen.
Ich werd das sicher ausprobieren (siehe mein Post hier [macfix.de] – Keynote soll das ja auch können), aber in der Praxis wohl nicht einsetzen.
Kann mich noch gut erinnern, als ich das erste (und einzige) Mal die Keynote Remote auf dem iPhone zur Fernsteuerung einer Präsentation verwendet habe. Danach kamen unabhängig voneinander 4 Leute auf mich zu und fragten, was ich denn die ganze Zeit auf meinem iPhone gedaddelt hätte – ob ich während der Präsentation SMS geschrieben hätte? Oder Facebook? Oder was? Da hab ich's dann sein gelassen. Mit dem iPad ist es interessanterweise was ganz anderes, das begreifen die Leute schon eher. Trotzdem – nicht ohne meinen Klicker [amazon.de]. -
Man macht sie ab, wickelt sie um 4 Finger und navigiert mit dem Daumen - denke ich
Aber warum soll man spekulieren, wenn man es ganz gemütlich abwarten kann -
Yep, es verstärkt die ohnehin verbreitete Unsitte, …
… sich zu wenig um das Publikum zu kümmern.
Im Idealfall wird frei gesprochen und Folien unterlegen im wahrsten Sinne des Wortes das ganze in sehr begrenztem Umfang. Zudem sollten sie unauffällig und frei bedient werden können. Die Unsitte, das per Smartphone, Tablet oder gar direkt am Notebook zu machen, stört ganz massiv den Fluss. Und je kleiner das Device wird, was nicht ertastet sondern nur mit einem Blick sicher bedient werden kann, desto größer wird die Störung.
Am Rande: Es gib ja mittlerweile zahlreiche Gastrobetriebe, deren Personal die Bestellungen per App aufnimmt – auch das finde ich sehr überflüssig, es suggeriert zunächst jedem Gast, dass der Service mit sich selbst beschäftigt ist und nicht mit der Kundschaft. Thema verfehlt würde ich sagen. -
Volle Zustimmung zum ersten Teil, aber die Sache mit den Gastro-Apps seh ich ganz und gar nicht so. Ich hab mich damit letztes…
… Jahr eingehend beschäftigt, das ist schon eine ziemlich interessante Geschichte. Apps wie Orderbird oder Gastrofix auf einem iPod touch (iPhone oder auch iPad mini macht da weniger Sinn), mit denen die Servicekraft die Bestellungen am Tisch aufnimmt und diese Sekunden später auf dem Bondrucker in der Küche bzw. an der Bar rauskommen, bewirken sogar das Gegenteil von dem, was Du beschreibst: die Bestellung ist viel flotter "im Kasten". Jemand mit etwas Übung kann eine Bestellung aufnehmen, ohne groß auf's Display schauen zu müssen. Vor allem passieren weniger Fehler.
Und eine Servicekraft, die beim Aufnehmen der Bestellung via iPod touch abwesend bzw. mit sich selbst beschäftigt wirkt, hat diese Ausstrahlung höchstwahrscheinlich auch dann, wenn sie mit Zettel und Stift herumhantiert.
Was allerdings eine Unsitte ist (und sich auch zum Glück nicht durchgesetzt hat), sind Speisekarten auf dem iPad mit Direkbestellung. Das ist wirklich das Gegenteil von dem, was ein schönes Erlebnis für den Gast sein sollte. -
Das ist ein wichtiger Schritt
ich bin gespannt ob ich es noch miterlebe, aber die nächste Generation bekommt sicherlich schon ein Bild vom feinen Essen auf dem iPad zu sehen und löffelt dabei aromatisierten Brei aus abwaschbaren Mulden im Tisch.
Fortschritt - yeah -
Nagel und Kopf. :) Von der Sorte hab ich auch zwei, eins davon (der "Wunsch" natürlich) direkt von Apple:
Wunsch:
http://www.apple.com/ipad/business/profiles/carmel-cafe/
Wirklichkeit (ich war selbst mal in dem Laden, es war echt furchtbar):
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/restaurant-la-baracca-schliesst-service-statt-tablet-1.1801077
Wobei ich noch anmerken möchte, dass in Deinem "Wirklichkeit"-Beispiel ja angeblich die Lage und die Dauerbaustellen in der unmittelbaren Nähe am Niedergang schuld gewesen sein sollen, nicht die Tablets...
PS: Und was ich auch noch anmerken muss: im "La Baracca" waren die Speisekarten keine iPads, sondern irgendwelche anderen Dinger. Wär aber auch mit iPads nicht besser gewesen.
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Wenn, …
… ja, wenn die Servicekräfte mit wachem Blick durch die Gegend rennen und erst am Tisch bei der Bestellaufnahme ihr Phone zücken, dann, ja, dann funktioniert das in der Tat.
Doch meist ist es eben so, dass der Blick eben auch dazwischen auf den Bildschirm gerichtet, sei es um Korrekturen vorzunehmen oder die Bestellung abzuschicken. Und das signalisiert eben Desinteresse am Kunden.
Und während der Gast einen Notizblock oder aber auch ein spezielles Gerät zur Bestellaufnahme als Arbeitswerkzeug auf Anhieb erkennt, sieht es bei verschiedenen Smartphonemodellen eben doch eher privat aus. Schlüsselerlebnis hatte ich in der Außengastronomie, wo man zeitgleich 4-5 Servicekräfte sehen konnte, wirklich jeder deutlich sichtbar ein anderes Phone hatte und aufgrund der langen Laufwege und Gästeandrangs alles Blicke permanent auf die Dinger gerichtet waren.
Selbst wenn die Bestellung dadurch schneller abläuft, Eindruck und Wirkung waren/sind zunächst gegenteilig, weil es leider keine gastgebende Offenheit signalisiert.
Vielleicht werde ich auch einfach alt. -
Das stimmt. So hab ich das aber noch nicht erlebt. Die haben auf dem Weg von der Küche zum Tisch und umgekehrt ganz andere Sachen…
… zu tun bzw. zu tragen. Ich wage auch zu behaupten, dass im Gegensatz zu einer Präsentation ein Gast am Tisch sehr wohl nachvollziehen kann, warum die Servicekraft jetzt ein iOS-Gerät in der Hand hat: schließlich folgt auf alles, was der Gast sagt ("Einmal die große Schlachterplatte bitte, und dazu einen Pitcher Jägermeister!") die entsprechend getippte Aktion auf dem Display.
Zumal das auch keine neue Erfindung ist: solche Gastro-Handhelds wie z.B. Orderman (siehe unten) gibt's schon seit Ewigkeiten.
In den meisten Fällen stecken die iPod touch (zumindest bei den Kunden, mit denen ich gearbeitet habe) darüber hinaus in speziellen Hüllen (für mehr Akku & zum Schutz bei schwerkraftbegründeten Hoppalas), so dass sie auf den ersten Blick nicht als iOS-Gerät oder gar iPhone erkennbar waren.
Dein Schlüsselerlebnis ist daher vielleicht nicht zwingend repräsentativ... zumal mich auch wundert, dass die zum einen Smartphones hatten, und zum anderen auch noch verschiedene Modelle. Könnte evtl. auch sein, dass die einfach mit ihren privaten Handys rumgedengelt haben und die gar nicht zur Bestellerfassung gedacht waren?
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Es geht mir ja um den ersten Eindruck
Sobald die Bestellung am Tisch aufgenommen wird, versteht es auch der letzte Gast.
Die Gastrohandhelds sprach ich ja oben schon an, da konnte man schon früher schnell erkennen, dass das ein Arbeitsgerät war.
In dem Laden, wo es mit besonders auffiel, waren definitiv Android- und iOs-Geräte im Einsatz. Mir fiel das beim Präsentationsthema insofern ein, als dass diese ganzen Gadgets leider all zu oft die eigentlichen Ziele aus dem Blick verlieren. Wenn Zuhörern einer Präsentation das Erlebnis verleidet wird, ist es entweder das falsche Werkzeug oder es wird zumindest falsch eingesetzt.
Ähnlich empfinde ich das, wenn es einen eigentlich guten Gastgeber nicht als solchen dastehen lässt.
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Der Weg zum SB-Restaurant ist dann nicht mehr weit, aber für mich überwiegen ebenso die Vorteile.
Als nächstes bestellt man via elektronischer Speisekarte, bezahlt mit der Uhr - und der Kellner ist nur noch für die Logistik und Sonderwünsche zuständig - kann ich mir für System-Gastro sehr gut vorstellen (zum Teil ja schon im Ansatz realisiert). Charme - nein - aber ich bin generell kein freund von "System-Gastro". -
Macht ja McDonalds auch schon so. Das ist in der Tat ein Trend, der nicht wünschenswert ist. Solange es aber Gastronomen gibt, die auch nur…
… im Ansatz verstanden haben, worauf es ankommt (und von der Sorte kommen gerade wieder einige nach), sehr ich – jenseits der Systemgastronomie – keine Gefahr. -
Wer, wenn nicht McDonalds - wusste ich nicht, da schon seit vielen Jahren durch mich unbesucht : )
Wobei ich weniger an Fast Food als an andere System-Läden gedacht habe ... -
Gerade McDonalds probiert aber einiges - Essen mit Service oder auch Home Dilvery
Diese Headline der FAZ paßt ja bestens in einen Apple Uhrentread
Neu bei McDonald’s - Essen für Besserverdiener [faz.net]
oder für unsere Salonkommunisten, die es trotz ihrer Apple Uhr ideologisch lieber aus einer anderen Sicht präsentiert bekommen möchten
McDonald‘s serviert am Platz - Plötzlich doch für Service [taz.de]
Und für die, denen das ganze Frankfurter und Berliner Getue von Haus aus suspekt ist und die es sowieso nur interessiert, wenn es auch für Bayern relevant ist, ein Bericht von muenchen.tv (Achtung teilweise mit O-Ton Süd, die Älteren werden sich erinnern, als das ZDF den Auftritt Wasmeiers im "Aktuellen Sportstudio" wegen des starken bayerischen Akzents mit der Bild-Unterschrift "O-Ton-Süd" versah [handelsblatt.com].)
Mc Donald’s München: Lieferservice und Bedienung am Tisch?
[muenchen.tv] -
Man versucht halt alles mögliche, um den Umsatz zu halten.
Sieht ja weltweit gesehen derzeit nicht so gut aus für den Burgerbrater.
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Angenehmer Nebeneffekt
Da jede Bestellung protokolliert wird kann nichts mehr nebenher in die eigene Tasche gewirtschaftet werden. Dass also der Barkeeper den eigenen Whiskey verkauft oder der Kellner die Runde Kurze in die eigene Tasche steckt hat sich somit erledigt. Gut für den Gast, gut für den Wirt, gut fürs Finanzamt, schlecht für die Servicekraft.
Gruß
Steffen
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In der Tat. Die elektronischen Geräte sind heute alle bekannt und es spielt wirklich keine Rolle ...
Beschleunigt evtl. sogar den Bestellvorgang in der Küche und erleichtert die Abrechnung.
Schwierig sind dann nur die Sonderwünsche, "bitte mit Rösti statt mit Bratkartoffeln" geht mit Zettel einfacher. -
Nix da, gerade Sonderwünsche gehen mit z.B. Gastrofix supereinfach. Du kannst u.a einstellen, dass eine Zwangsabfrage kommt, wenn Du ein…
… Steak eintippst. Direkt im Anschluss musst Du dann die Garstufe wählen, ohne die geht's nicht weiter. Das erspart dann dieses "Entschuldigung, die Küche fragt gerade noch mal nach... das Steak schon medium, oder?". Und all so'n Kram. Da geht 'ne Menge.
Dafür hat gerade diese App (Gastrofix) ganz andere Probleme und Defizite, aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen. -
Ja nach App-Lösung sind Abweichungen nicht so schwierig und ...
kommen verlässlicher bis in die Küche (oder wohin auch immer) durch als manuell.
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Ich finde es ja nach wie vor am coolsten...
... wenn der Ober oder Kellner die Bestellung von zehn Leuten
aufnimmt und nicht anderes tut als ernst zu schauen und ab und
an leicht zu nicken. Sich das alles einfach nur merkt, weil er das
kann, schon aus Erfahrung und Übung. Gab es früher oft, heute
praktisch gar nicht mehr. -
Oh ja - da kenne bzw. kannte ich einige Spezialisten - und dann wurde auch noch richtig serviert - und ...
nicht chaotisch in die Menge geblickt oder gar gerufen wird ("Wer bekommt die Ravioli?" - "Ich!" - "Ich!" - "Ich!" Und dann wird auch noch dem Mann zuerst und garantiert von der falschen Seite serviert - furchtbar) wie heute leider oft üblich. -
Bei dem heute üblichen Kostendruck werden Studenten und Sonstige beschäftigt, was ja legitim ist. Vergleichbar ist das jedoch nicht ...
Kellner war mal ein richtiger Lehrberuf. Und dieser Beruf hat zu damaligen Zeiten soviel Geld eingebracht, daß man davon sogar eine komplette Familie ernähren konnte.
Es ist leider eine Entwicklung, die unserer Zeit geschuldet ist.
Man kann niemandem böse sein, weder dem Gastronom der unter Preisdruck steht, noch der kellnernden Aushilfe, die einen Job machen muß, für den man früher eine Lehre inkl. Berufsschule machen mußte. Aber das ist nur meine Meinung.
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zwei Dinge ...
Zum ersten finde ich es gut, wenn möglichst viele Menschen die unsäglichen PowerPoint Schlachten so schlecht wie irgend möglich verwursten. Wenn ich dann einen Vortrag ohne diese Kinkerlitzchen halte und mir am besten noch einen Bildschirmbediener dazu setze, steche ich mehr denn je aus der Masse heraus.
Zum anderen halte ich die drahtlosen Gastroanbindungen für gar nicht mal so schlecht, allerdings könnte ich auf die Kollegen am Tisch zur Aufnahme der Bestellung häufig auch verzichten. Der "Mehrwert" der Bedienung ist in den meisten Fällen inzwischen Null, oder sogar negativ, die Zeiten in denen ein Sommelier mir den passenden Wein empfehlen oder die Bedienung auch nur den Fisch im Gericht benennen konnte flächig vorbei. Touch in die Bestellkarte, per drahtlos gleich in Küche, Kassenprogramm und ans Finanzamt - mir reicht es wenn die Unwissenden und oftmals Unwilligen "Bedienungen" mit dem fertigen Trinken & Essen an den Tisch kommen, zu 95%. *SarkasmusOFF*.
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