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Die Amerikaner drücken sich anders aus
Wer mal in einer US Firma gearbeitet hat, kennt das nur zu gut. -
Das ist imho der beeinruckendste Satz in dem Text.
Nimmt jeder Form von Betulichkeit gegenüber Homosexuellen den Wind aus dem Segel.
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imho kann man stolz sein auf etwas Erreichtes oder Erworbenes
aber stolz zu sein auf etwas, was man in die Wiege gelegt bekam, finde ich etwas merkwürdig - oder gar albern...
Ich bin jedenfalls nicht wirklich stolz darauf, blaue Augen zu haben! -
Yep, so sehe ich …
… das auch.
Deshalb finde ich Nationalstolz (gleich welcher Nation auch immer) auch so merkwürdig. Ich bin wirklich dankbar, dass der Zufall mich in Westdeutschland auf die Erde gebracht hat statt an einem Ort ohne ausreichend Wasser und Nahrung. Aber darauf stolz sein?
Aber ich finde dieses 'proud of' durchaus sehr amerikanisch. So nette Leute ich dort kennenlernen durfte, das ist imho ähnlich verankert wie hier die 'german angst' – ich glaube, man muss das nur passend einordnen, dann klingt es nicht mehr so schräg. -
Es hat wenig Sinn, die Sinnhaftigkeit der Formulierung hier zu diskutieren. Viele Amerikaner gehen mit "proudness" nun mal anders um.
Auch wenn viele Europäer das manchmal befremdlich finden.
https://www.google.at/search?q=proud+to+be+american&client=firefox-a&hs=hgD&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=7FFSVPWCGZHhaN3YgTA&ved=0CAgQ_AUoAQ&biw=1280&bih=878 -
Das amerikanische "I'm a proud X"/"I'm proud to be X" hat doch noch eine andere Konotation
als wenn jemand in Deutschland sagt "Ich bin ein stolzer X"/"Ich bin stolz, ein X zu sein". Schon Wowi wusste, dass man dies auf Deutsch anders formulieren muss, und das ist auch gut so.
Gruß
Schlaefer
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Die Ergebnisse der gleichen Suche bei Deutscher und Österreicher sprechen für sich.
Deutscher
https://www.google.at/search?q=stolz+deutscher+zu+sein&client=firefox-a&hs=p3s&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&biw=1280&bih=878&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=iFJSVK_fHdXeav3mgNAC&ved=0CAYQ_AUoATgK
Österreicher
https://www.google.at/search?q=stolz+%C3%B6sterreicher+zu+sein&client=firefox-a&hs=WkD&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=2VJSVJj0McTiaMXHgZgC&ved=0CAgQ_AUoAQ&biw=1280&bih=878 -
Es soll bloß illustrieren, wie allgemein und ungebrochen die Verwendung des Wörtchens "proud" in den USA in bezug auf ...
... Dinge ist, für die man nichts kann.
Und wie ungewöhnlich und von vielen hinterfragt das bei uns ist. Bei uns ist man eben allgemeiner auf die Dinge stolz, die man geleistet hat.
Ich denke, hinter der Formulierung von Cook steckt mehr unterschiedlicher Sprachgebrauch und Landeskultur als sonst was.
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Wenn Teile der Gesellschaft sagen, man ist schlecht für das, was man in die Wiege gelegt bekommen hat,
dann kann man auch laut antworten, dass man dies im Gegenteil mit hoch erhobenen Haupt trägt.
Andere Gesellschaften, andere Sitten.
Gruß
Schlaefer -
Ich finde eher, dass solche Äußerungen kontraproduktiv sind und gerade bei den Gegnern ..
auf nahrhaften Boden fallen. Mir wäre es lieber man müsste über dieses Thema nicht mehr diskutieren, und weder der eine noch der andere ist besser/stolzer/schöner noch sonst was. -
Gerade die weltweit zunehmende Intoleranz macht solche Statements immer wichtiger.
und auch bei uns ist Homophobie immer noch weit verbreitet. In diesem Bereich ist es mit der Toleranz nicht weit her.
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Zusammengefasst: man darf's also nicht öffentlich sagen oder doch bitte dezent, damit sich niemand gestört fühlt?
Ansonsten ist es scheinbar nicht mal beim dem wie's gesagt wird einfach, es bei einem "Und? War's das?" zu belassen. -
Ich weiß. ;) Homosexualität und gleichgeschlechtliche Ehe ist in den USA ein politisches Diskussionsthema.
Wenn eine in der Öffentlichkeit stehende Person Stellung dazu bezieht, sollte das i.O. sein.
Allein der Fakt, dass so ein Fass darüber aufgemacht wird, zeigt doch, dass es scheinbar nicht Normalität ist.
Gruß
Schlaefer
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Und wenn ich nun sagen würde, ich bin stolz nicht schwul zu sein - ist das dann noch politically correct?
Es ist wie es ist - aber stolz auf blondhaarig, blauäugig, dunkelfarbig etc. ist doch irgendwie ... naja. Auch wenn ich outings gut finde, so wird manchmal über das Ziel hinaus geschossen, bzw. tut man der Sache mit "soll auf schwul" in meinen Augen nichts Gutes. -
Nein, es wäre falsch.
Denn Du argumentierst aus der Sicht des nicht angefeindeten. Sprich, Dir Haut keiner eine rein, weil Du heterosexuell bist. Das ist der Unterschied, aber an der ganzen Diskussion hier erkennt man genau, dass es eben immer noch nicht als normal verstanden wird, dass es Homosexualität gibt. -
»… dass es eben immer noch nicht als normal verstanden wird, dass es Homosexualität gibt.« Genau das ist der entscheidende Punkt.
Oft wird nämlich in der veröffentlichten Meinung so getan, als sei Homosexualität normal. Das ist sie nämlich nicht. Normal aber ist, dass es Homosexualität gibt. Und normal sollte sein, dass beide Seiten damit entspannt umgehen.
Ob die Homosexuellen sich einen Gefallen damit tun, ihre Homosexualität wieder und wieder ins Rampenlicht zu rücken, weiß ich nicht. Für mich persönlich ist die sexuelle Orientierung eines Menschen komplett unwichtig. Wenn homosexuelle Menschen mit ihrer Homosexualität die Öffentlichkeit beschäftigen, empfinde ich das als Wichtigtuerei. Ich frage mich dann, hat diese Person nichts Wichtigeres zu tun oder mitzuteilen, als zu welchem Geschlecht sie sich in ihrem Intimleben hingezogen fühlt.
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I'm proud to be...
myself. -
Das ist genau das, was Cook sagt.
Nur eben als Amerikaner
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Für mich ist Cooks Coming-out die fehlgeleitetste PR-Entscheidung Apples* der letzten Jahre. Warum? Darum:
Vorneweg – ich find's wunderbar, wenn jemand mit seiner Sexualität im Reinen ist und weiß, wo er bzw. sie steht. Ich verstehe nur die Art von Cooks jetziger Offenbarung nicht... und den Zeitpunkt schon gar nicht. Ich stell mir folgende Fragen rein aus "strategischen" Gründen, aus dem Blickwinkel eines Menschen, den die öffentliche Wahrnehmung Apples momentan sehr beschäftigt (auch beruflich). Und das hier sind diese Fragen. Es ist im Grunde genommen nur eine einzige.
Warum jetzt? Was hat er, was hat Apple (*: und ich gehe stark davon aus, dass das kein Alleingang Cooks ist, von dem der Rest von Apple keine Ahnung hatte) heute im späten Oktober 2014 damit gewonnen, dass er jetzt dieses fast schon defensive Essay schreibt? Für mich liest sich das wie eine Rechtfertigung, wie eine Reaktion auf etwas, das meines Wissens nicht stattgefunden hat. Wollte ihn wer erpressen? Wir werden es wohl nie erfahren. Er selbst sagt, sein Essay sei nicht "precipitated by any event" und auch keine "reaction to anything.". Liest sich aber so.
Warum dann? Warum jetzt? Warum nicht im Kontext der Gay Pride Parade, an der Cook im Juni teilgenommen hat [businessinsider.com], und zu der Apple extra ein Video [youtube.com] produziert hat?
Und warum jetzt auf diese zwar vordergründig proaktive aber fast schon trotzig reaktiv wirkende Weise mit diesem Essay? Mir geht es wie einigen hier, die nicht verstehen, wo bei Homosexualität die Leistung herkommen kann, auf die man stolz ist. Ich denke, man kann den Schwulenhassern dieser Welt nur dann die Butter vom Brot nehmen, wenn man keinen "big deal" daraus macht, sondern es als exakt die selbstverständliche und problemlose Tatsache hinstellt, die die andere Seite partout nicht akzeptieren kann bzw. will.
Man gibt Homophobie nur unnötige Angriffsfläche, wenn man genau so viel Aufhebens aus einer völlig natürlichen Sache macht wie die Homophoben selbst. Wowereit hat sicher eine Menge Scheiße gebaut, aber sein "Ich bin schwul, und das ist auch gut so" war für mich die beste Art des Coming-outs, die es gibt. Sprüche wie "I consider being gay among the greatest gifts God has given me" drücken sicherlich aus, wie Cook sich fühlt, aber sie machen ihn angreifbarer als nötig.
Warum also nicht ein lapidares "Oh, and just in case you didn't get it, I'm gay." von Cook während eben jener Gay Pride Parade im Juni? Wäre damit nicht viel mehr gesagt gewesen, ohne den Apple-/Schwulen-/Alleshassern dieser Welt, den christlichen Fundamentalisten Amerikas und sonstwo, den verbohrt-konservationen Medien allüberall bestes Kanonenfutter zu geben?
Gut, diese Überlegungen sind wahrscheinlich, hoffentlich müßig. Auf der einen Seite sicher eine Welle von gehässigen Kommentaren in den üblichen Foren (ich hab nur ein paar gelesen, dann ist mir schlecht geworden)... auf der anderen Seite Apples Aktienkurs, der gerade nur geringfügigst mit der Wimper zuckt und damit zumindest am Rande unterstreicht, dass Cooks Coming-out a) wenig überraschend war und b) tatsächlich keine Rolle spielt. Und spätestens Montag ist es wieder vergessen und alle können bestens damit leben. -
Ich sehe überhaupt nichts Defensives, wo ist das defensiv?
Und ich gehe sehr stark davon aus, dass das mit inneramerikanischen Bewegungen mehr zu tun hat als mit sonstwas -- und ein tatsächliches Commitment Apples in die Richtung demonstriert.
Erpressung halte ich für unplausibel, denn im Prinzip war das ja bekannt. -
Da wirst Du recht haben, diese amerikanischen Befindlichkeiten kann man als Außensteher nicht sofort nachvollziehen. Ich fand es…
… defensiv, nicht zuletzt durch Formulierungen wie "So let me be clear: I’m proud to be gay". Aber das ist wie gesagt nur mein persönliches Empfinden. Ich tu mich halt schwer damit, diesen Nachdruck nachvollziehen zu können. Und eben den Zeitpunkt.
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Seine Homosexualität ist seit Jahren bekannt. Er wurde auch schon oft genug zu den einflussreichsten
Schwulen Amerikas gewählt. Von daher ist diese News keine Neuigkeit, zumal er nicht das erstmal offen darüber gesprochen hat. -
Ich hab's nicht gewusst.
Es kann aber auch sein, dass es mich nicht wirklich interessiert hat. Und solange ein »coming out« noch so deutlich diskutiert wird, scheinen dessen Bedingungen - oder Umstände - ja wohl noch auf ein Interesse jenseits aller »Normalität« zu stoßen.
Uuuups. Jetzt habe ich mich ja doch an der Diskussion beteiligt. Scheint mich wohl doch mehr zu interessieren, als ich vermutete ... -
Doch, hat er (= das erste mal öffentlich drüber gesprochen). Schreibt er ja auch selbst. Oder?
Zitat: "While I have never denied my sexuality, I haven’t publicly acknowledged it either, until now. "
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Ich finde es gut, dass Cook das getan hat, denn:
Es war schon immer notwendig, dass sich die Menschen, die quasi nicht angreifbar waren, zu etwas bekennen, dass für normale Menschen Probleme bringt.
Cook kann ohne große Repressalien zu fürchten seine Sexualität öffentlich machen, viele andere können das nicht, aber seine Aktion macht es ein stück einfach und normaler.
Cook ist einer der besten und Einflussreichsten CEOs auf diesem Planeten, der ist immun.
Der kann alles sein, eben auch schwul.
Was für den aufgeklärten Menschen schon seit geraumer Zeit keiner Erwähnung bedarf, ist in vielen Bereichen des Lebens eben noch nicht egal, gerade auch in den USA und von Ländern wie Russland wollen wir gar nicht reden.
Um das zu durchbrechen, benötigen wir solch unangreifbare Menschen wie den Cook um sich öffentlich und auch ruhig werbewirksam hinzustellen und zu sagen "ja, ich bin schwul, und es ist eine Schande, wie das in noch viel zu vielen Bereichen des Lebens ein Problem ist"
Die Starken müssen sich vor die Schwachen stellen, denn das bewirkt viel.
Wenn jetzt Jemand in den USA als schwul geoutet wird, dann liegt ein "na und, auch die großen des Landes sind schwul" in der Luft, und das hilft ungemein.
Cook nutzt sein gesellschaftliches Gewicht, um ein paar Hinterweltner in den USA einen Arschtritt zu verpassen, eine Aktion, die durch seine Bekanntheit eben auch in der Presse landet und zu großer Zustimmung und Respekt führt. Jetzt noch dagegen zu sein, ist für einen Politiker, der sich so sehr um sein Bild in der öffentlichen Meinung sorgt, ein Stück schwieriger geworden.
Und das ist gut so.
Letzt endlich ist es mir vollkommen egal, ob Jemand schwul ist oder sonst was, aber es wäre dumm von mir zu glauben, dass das automatisch überall auf dem Planeten egal ist, und keine Konsequenzen hätte.
In wer sollte sich gegen homophobe Menschen stellen, wenn nicht Leute wie Cook.
Wer sollte diesen Leuten nicht durch eine große gesellschaftliche Anerkennung den Wind aus den Segeln nehmen, wenn nicht er?
Homophobe schnappen sich die Schwachen, die sich nicht wehren können und hoffen auf das Wegschauen der Anderen, das wird nun wieder etwas schwieriger. -
Klar könnte man das sagen, aber was bringts?
Wird das Leben schöner, wenn man anderen im Zweifel niedrige Motive unterstellt? Warum nicht einfach an das Gute im Menschen glauben? Weil Pessimisten angeblich weniger oft enttäuscht werden? -
Ich glaube, solche Art Image-Probleme sind nur von außen zugeschrieben, die meisten …
… haben selbst kein Problem damit.
Der Wechsel an der Unternehmensspitze ist gelungen, die Zahlen sind gut, weiterhin teils überraschendes Wachstum, neue Märkte werden erschlossen, etc.
Im Kern steht dort also ein äußerst erfolgreicher Mann, der mit sich und dem drumherum zufrieden ist. Wer glaubt denn ersthaft, dass der sich Sorgen wegen eines herbeigeschriebenen Buchhalter-Images macht und aus solchen Gründen sein Privatleben thematisiert?
Es gibt zig Konzerne mit begeisterten Fans als Kunden, wo im Prinzip keine Sau weiß, wer da eigentlich an der Spitze steht und wo der Laden trotzdem floriert.
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Ja, Du hast recht. Absolut. Ich hab Cooks Text jetzt noch ein paar mal gelesen, und besonders dieser Absatz relativiert meine ursprüngliche…
… Meinung dann doch erheblich, nachdem ich ihn jetzt etwas auf mich wirken lassen habe:
I don’t consider myself an activist, but I realize how much I’ve benefited from the sacrifice of others. So if hearing that the CEO of Apple is gay can help someone struggling to come to terms with who he or she is, or bring comfort to anyone who feels alone, or inspire people to insist on their equality, then it’s worth the trade-off with my own privacy.
Ich hatte ja auch gestern schon nicht ein Problem mit dem "WARUM macht er das?", sondern mit dem "Warum JETZT und warum SO?". Beides verstehe ich nun deutlich besser.
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Schon mal darüber nachgedacht, das »schwul sein« in Amerika teilweise gar nicht so »normal« ist, wie wir denken…
Es gibt auch nach wie vor noch gewalttätige Übergriffe gegenüber Schwulen - z.B. beschrieben vor 1 1/2 Jahren auf SPON [spiegel.de]!
So wie ich seine Aussage verstanden habe, geht es um eine »politischen« Forderung, um einen gesellschaftliche Anspruch seitens Apple und nicht nur um das private Bekenntnis »I'am gay«!
Aber wie auch immer: Some People are Gay. Get over it!
[Just my 2 cent!] -
Und die Apple Watch muß auch mindestens 1x am Tag aufgeladen werden ...
Die wirklich wichtigen News gehen manchmal einfach unter. -
mal abgesehen davon dass das schon länger bekannt ist (ging des öfteren über div. News-Seiten)...
...ist mir seine sexuelle Ausrichtung eigentlich ziemlich egal - was hat das mit der Firma zu tun?
Er soll lieber wieder ordentliche Produkte auf den Markt bringen. -
Mich ödet das mittlerweile an.
Renne demnächst auch rum und bekunde überall, dass ich hetero bin. Und wen interessiert es? Auch keinen. Zu Recht. Dem Cook hat mans eh an der Nasenspitze angesehen. War nix Neues für mich. -
Das schert den Parolen-Betonkopf aber nicht.
» Dem Cook hat mans eh an der Nasenspitze angesehen.
War das nicht der Jude, dem mans an der Nase angesehen hat?
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