• 500 Millionen Dollar an Schaden …

    soll Megaupload angerichtet haben. Andererseits will allein Kim Dotcom 175 Millionen kassiert haben. Das bedeutet, dass die Nutzer bereit waren, 175 Millionen Dollar zu zahlen – für seinen Service, aber eben nicht für die legale Nutzung.

    Eigentlich schon erstaunlich, dass sich die Medienindustrie diese Menge Geld durch die Lappen gehen lässt, weil sie es versäumt, angemessene Angebote dem – oder diesen – Konsumenten zu machen.
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    „Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere.“
    (Jean Paul Satre)
      • Sehe ich anders

        Es wird immer Leute geben, die nix zahlen wollen.
        Die gab es früher schon, als sie sich an einem Messestand das halbe Glas mit kostenlosen Luftballons schnappten, die wird es in Zukunft weiterhin geben.

        Aber das kann man einfach nur ertragen, die Frage ist meiner Meinung nach, ob man mit dem Rest der Menschen gut arbeiten kann.

        Und das ist bei Musik ja recht eindeutig, dass da genug Geld zu holen ist.
        Selbst Bands, die "pay what you want" Alben ins Netz stellen, kommen auf einen ganz erträglichen Preis pro download, und das inkl der "ich zahl nix" Typen. Derzeit haben doch die Urheber mehr ein Problem mit der GEMA selber als mit den Kunden. Die GEMA hat ein Verteilmodell, dass man milde ausgedrückt als Verarschung bezeichnen kann.

        Wenn man aber sein Geschäftsmodell aus dem letzten Jahrtausend nicht verändern und anpassen will, dann ist das mit den Nichtzahlern natürlich ein willkommenes Argument, um nach neuen Gesetzen zu rufen.

        Die Filmindustrie kriminalisiert derzeit erfolgreich ihre Kunden, das wird auf Dauer nicht funktionieren.
        Ich habe hier hunderte CD, DVDs und BluRays im Schrank (gekauft natürlich), aber ich verliere mehr und mehr die Lust auf einen Kauf, wenn ich mir erst einen Raubkopierspot anschauen muss, dann den Hinweis, dass die BluRay wahrscheinlich nicht richtig funktionieren wird, und dann noch 78 Trailer für andere Filme. Ich warte auf den Tag, wo man dann feststellen muss, dass der Film gar nicht auf der Scheibe ist, sondern man mit einem angezeigten Code eine personalisierte Kopie bestellen kann, die dann in zwei Wochen eintrifft.
        Ich habe auch noch eine gewisse Menge an Kopien, die zu ihrer Zeit auch vollkommen legal waren. Heute darf ich das nicht mehr.

        Aber es ist wahrscheinlich eine Frage der Lebenseinstellung.
        Man kann sich immer an den Idioten orientieren, oder an den normalen Menschen.
        Will man viel Macht und wenig Freiheit, nimmt man die Idioten.
        Will man Freiheit, Innovation und Toleranz, nimmt man den Rest.

        Es ist keine Frage, dass solche Megaupload Server überwiegend illegales Material transportieren, trotzdem bleibt es bei dem Hinweis, dass die Kunden meiner Meinung nach für ein gutes Online Angebot durchaus ausreichend Geld bezahlen würden.

        JvdL
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          • Naja, Apples Angebot ist ja auch... uhm... scheiße.

            Den KAtalog, den Apple anbietet, kann man nicht mal als löchrig bezeichnen. Die Preisgestaltung ist bei zahlreichen Filmen (und Serien) abenteuerlich. Das Leihangebot bringt es fertig, noch armseliger zu sein als das Kaufangebot. HD-Varianten sind großteils am Rechner nicht zu kaufen/leihen, sondern nur via AppleTV (oder iPad, iPhone) zu beziehen.

            Der Erfolg hängt an einfachen Faktoren:

            Gib den Leuten den vollen Zugriff.
            Mach diesen Zugriff bequem.
            Gib Ihnen eine unkomplizierte Möglichkeit des Einkaufens und Bezahlens.

            Der letzte Punkt ist im iTunes Universum relativ gut gegeben - aber die Einschränkungen sind im Gegensatz zum Musik-Katalog noch zu ausufernd.
                      • Keine Ahnung. Bei mir ist ja alles in Butter.

                        - Ich sauge nichts, weil ich mit der lausigen Abfilm-Qualität nichts anfangen kann.
                        - Ich lade nichts bei Apple weil zu teuer
                        - Ich zahle GEZ und PayTV Gebühren
                        - Wenn nix kommt kauf ich mir ne BluRay

                        Dass die Filmindustrie natürlich auch aus den Leechern Geld machen will ist klar, nur dann muss zumindest für die Teilzeitnuckler ne schnelle und preiswerte Alternative her.
                        • So isses.

                          > - Ich sauge nichts, weil ich mit der lausigen Abfilm-Qualität nichts anfangen kann.
                          > - Ich lade nichts bei Apple weil zu teuer
                          > - Ich zahle GEZ und PayTV Gebühren
                          > - Wenn nix kommt kauf ich mir ne BluRay

                          So oder ähnlich machen es viele Menschen und die sind auch nicht das Problem.

                          > Dass die Filmindustrie natürlich auch aus den Leechern Geld machen will ist klar, nur dann muss zumindest für die Teilzeitnuckler ne schnelle und preiswerte Alternative her.

                          Ich glaube nicht, dass man diese Menschen erreichen kann, du hast das oben ja selbst auch angezweifelt. Es geht da auch weniger um den Preis, die saugen auch wenn der Leihfilm nur einen Euro kostet. Denen müsste man am Kino-Erscheinungstag den Film in Top-Qualität anbieten und dann würde er dennoch getauscht, wenn man etwas Geld dafür verlangt. Das würde dann allerdings nebenbei die Kinos zerstören.
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                          "All science is either physics or stamp collecting." E. Rutherford
                • Zwei Gründe.

                  1. (schon gesagt) Es wird immer Menschen geben, die nichts bezahlen wollen. Die gibt es auch bei Musik noch immer. Diese Menschen werden gerne in die Rechnungen mit einbezogen, die darstellen, wieviel "Verlust" irgendwer damit macht. Mit diesen Menschen wäre aber auch nie ein Gewinn zu machen, insofern muss man diesen Teil ignorieren.

                  2. Wenn Saugen einfacher ist als Kaufen (siehe den kürzlich herumgereichten Oatmeal-Comic), werden auch Menschen, die prinzipiell zahlen möchten, zur bequemeren Lösung greifen. Sofortige Verfügbarkeit, keine nicht überspringbaren "Du sollst nicht raubkopieren"-Spots, keine unüberspringbaren Trailer, kein Rippen und Umkodieren.
              • Das sage ich ja auch nicht.

                Allerdings führt ein sehr lückenhafter Katalog dazu, dass ich erst gar nicht mehr reinschaue. In den iTunes Musicstore schaue ich ständig, wenn ich Musik kaufen will, da ich annehme, dass ich dort mehr oder minder alles finde, was ich suche. In den Filmstore schaue ich praktisch gar nicht mehr, weil es dort bei allen bisherigen Suchen NIE das gab, was ich suche. iTunes als Quelle für Filme (und Serien) fällt gedanklich da ganz schnell weg.

                Ein vollständiger Katalog macht nicht alles gut. Aber wäre imho der erste notwendige Schritt, um das Angebot überhaupt als Angebot wahrnehmbar zu machen.
                  • Was zu beweisen wäre ;)

                    Ja, der Musikstore hat auch gebraucht. Den Filmstore gibt's jetzt aber auch schon eine Weile. Und ehrlich gesagt sehe ich so gut wie überhaupt keine Verbesserung. Vor allem bei Klassikern. Ein Filmshop der "Brazil" nicht hat? In eine Videothek, die sich das erlaubt, würde ich keinen Fuß setzen. Und dass unglaublich viele Filme nicht leihbar sind, ist für mich persönlich der größte Nachteil.

                    Und wenn wir erst einmal beim vollständigen Katalog sind, müssten ja immer noch andere Faktoren erfüllt werden (Preis, Ausstattung, DRM-Einschränkungen), die entscheidend für den Erfolg und über die Höhe des verbleibenden Nixzahler-Prozentsatzes wären.
                  • Da ich jetzt ja auch den vorpubertären Musikgeschmack meiner Tochter ertragen muss …

                    … fällt es mir heute sehr viel leichter, deren Wünsche aus dem iTunes Store zu bedienen, als die einstmalige Suche über dunkle Kanäle. Es geht flott, es gibt Einzeltitel – kaum jemand hört (oder erträgt) noch ganze Alben – und keine Überraschung, welche Musik nun tatsächlich auf dem iPod landet.

                    Ähnlich ergeht es mir mit der Filmleiherei über Entertain. Verfügbar, bezahlbar und ohne Konvertierung und USB-Stick/DVD/ ... direkt anschaubar.

                    Im übrigen braucht es schon zwei/drei Premium-Accounts bei den einschlägigen Hostern, um tatsächlich problemlos und schnell die angesagten Film- & Musiktitel einzusammeln und zu horten. Da ist man ganz schnell mit 20/30 € pro Monat dabei …

                    Nur meine unmaßgebliche Erfahrung (mit mir): Es wird mir einfachst gemacht, es ist kalkulierbar, es ist günstig … dann gehe ich genau diesen legalen Weg.
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                    „Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere.“
                    (Jean Paul Satre)
        • Re: Sehe ich anders

          Erstmal glaube ich, dass du da etwas durcheinander bringst: Die GEMA hat mit dieser Sache, also mit dem Verkauf und der Preisfindung, Kopierschutz etc. nichts zu tun, das ist eine ganz andere Baustelle welche nur die Abrechnung mit Textern und Komponisten betrifft.

          Zu deinem "Pay What You Want"-Model: Radiohead war die einzige wirklich namhafte Band die das im großen Stil versucht hat und erzielte durch diese Form $ 2,26 pro Download. Der Durchschnittspreis für bezahlte Alben war jedoch $ 6. Nach Radiohead hat keine große Band mehr ein solches Experiment gemacht, auch Radiohead selbst nicht. Weshalb glaubst du, wurde das auch von Radiohead (die es einerseits als Experiment, andererseits als Marketing betrachteten) nicht mehr gemacht?

          Du sprichst von einem "guten Online Angebot", wie stellst du dir das vor? Ganz konkret: An welche Preise denkst du, an welches Erscheinungsdatum? Gesaugt werden im Netz heute tatsächlich bereits Blu-Ray-Rips, auch 3D, Raw, wir sprechen über bis zu 50 GB pro Film, nahezu ausschließlich die Top-Hollywodd-Produktionen, wie soll das finanziert werden?

          Zwangsweise Raubkopierspots und Werbung sind natürlich Blödsinn, die hat man aber bei legalen Online-Angeboten meines Wissens längst abgeschafft. Wird Zeit, dass das auch von DVDs und Blu-Rays verschwindet.
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          "All science is either physics or stamp collecting." E. Rutherford
          • Re: Re: Sehe ich anders

            > Erstmal glaube ich, dass du da etwas durcheinander bringst: Die GEMA hat mit dieser Sache, also mit dem Verkauf und der Preisfindung, Kopierschutz etc. nichts zu tun, das ist eine ganz andere Baustelle welche nur die Abrechnung mit Textern und Komponisten betrifft.

            Ja klar, diese Baustelle bringt dem Urheber aber so wenig ein, dass er sich anschauen sollte, was mit den 14 Euro der CD passiert und warum die GEMA die Großverdiener noch mal besonders vergütet und damit dem normalen Musiker noch weniger gibt. Aber das war in der Tat nicht wirklich ein Thema der Filme:-)

            > Zu deinem "Pay What You Want"-Model: Radiohead war die einzige wirklich namhafte Band die das im großen Stil versucht hat und erzielte durch diese Form $ 2,26 pro Download. Der Durchschnittspreis für bezahlte Alben war jedoch $ 6.

            Radiohead bekommt 6 Euro pro bezahltes Album? Glahe ich nicht. War es nicht vielmehr so, dass die 2,26 pro download mehr waren, als der Anteil, den die Band normalerweise bekommt?

            > Du sprichst von einem "guten Online Angebot", wie stellst du dir das vor? Ganz konkret: An welche Preise denkst du, an welches Erscheinungsdatum? Gesaugt werden im Netz heute tatsächlich bereits Blu-Ray-Rips, auch 3D, Raw, wir sprechen über bis zu 50 GB pro Film, nahezu ausschließlich die Top-Hollywodd-Produktionen, wie soll das finanziert werden?

            Da gibt es viele Möglichkeiten.
            1)
            Beginnend mit Filmfreaks, die durchaus viele Euro pro Monat für eine Zeitnahes Angebot inkl. O-Ton zahlen würden.
            Also eine Filmflatrate für so ganz grob 30-50 Euro im Monat mit Erscheinungstermin zwischen Kino und Zweitverwertung, also BluRay.

            2)
            Dann gäbe es noch die Filmfreunde, die gerne Deustch aber auch O-Ton wollen, aber nicht so oft schauen, also besser pro Film zahlen würden. Das wäre dann wie üblich gestaffelt nach Alter und Beliebtheit,s o wie jetzt auch auf Datenträger. Da könnte ich mir pro Film bis zu 5 Euro vorstellen, also Blockbuster zwischen Kino und BluRay gelegen 5 Euro und dann immer weniger je nach alter usw.

            3)
            Selten Filmschauer, denen der O-Ton eher egal ist, und die wirklich nur gelegentlich mal einen Film schauen. Die gehen eh nicht ins Kino und kaufen auch keine BluRay. An denen kann man so gesehen bei fast beliebigen Preise nur verdienen, da sie ansonsten kaum Umsatz generieren würden. Da kann dann von 1 Euro bis evtl 3 Euro was dabei sein.

            Wichtig ist hier, dass für die Verlage keinerlei Produktionskosten für die Datenträger anfallen, lediglich die digitalen Vertriebskosten. Aktuell kauf ich kaum noch BluRays, die mehr als 15 Euro kosten, eher so um die 10 Euro. Wenn man davon Produktion, Vertrieb, Transport und Zwischenhändler abzieht, ist ein online Preis erheblich günstiger zu realisieren.

            Wichtig ist hier nur, dass das Angebot Umfassend ist. Wenn ich drei mal suche, und deinen Film nicht finde, ist es schon blöd. Fehlt der O-Ton, sind die Fans sauer.

            Weiter kann man mit Angeboten Arbeiten, die z.B. beim Besuch des Kinos einen Code auf den Ticket den Film dann günstiger zu sehen ist, oder halt gegen einen Aufpreis des Kinotickets das nochmalige Schauen kostenlos macht.
            Wer also gerade ganz begeistert aus dem Kino kommt, kann sein Ticket an der Kasse gegen Zahlung "upgraden" und dann nach z.B. nach wenigen Tagen/Wochen, den Film per Onlinestream noch mal schauen.

            Da kann man stundenlang mit weitermachen, es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten, den Kunden auf nette Art und Weise das Geld aus der Tasche zu ziehen, und das natürlich im positiven Sinne.

            Die Versuche, die bislang in Deutschland gelaufen sind, kann man ruhig als misslungen bezeichnen, weil meist das Angebot zu als, zu teuer oder zu Lückenhaft war.
            Wenn der Online Film als Ausleihversion den Preis der DVD übersteigt, kann man nicht von einem Angebot reden.
            Aber das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem. Die Marketing-Leute haben in diesem Bereich noch nichts tragfähiges Produziert.

            JvdL
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          • "Gutes Online Angebot"

            > Du sprichst von einem "guten Online Angebot", wie stellst du dir das vor? Ganz konkret: An welche Preise denkst du, an welches Erscheinungsdatum?

            Ich bin kein Cineast und bin auch nicht übermäßig scharf auf die beste Bildqualität. Daher bin ich absolut nicht stellvertretend für die BluRay-saugende Gruppe. Desweiteren bin ich eher an Serien interessiert, die sind nochmal komplizierter als Filme (da Fernsehsender als Interessensgruppe dazu kommen).

            Dennoch, ein gutes Online-Angebot halte ich (theoretisch) nicht für schwierig:
            1. Verfügbarkeit ab dem Tag, an dem ein Film außerhalb des Kinos zugänglich wird (also DVD/BluRay-Release). Das heißt, Filme laufen im Kino und irgendwann werden sie abseits davon zugänglich - und zwar auf allen möglichen/gewünschten Vertriebswegen gleichzeitig. Welcher Vertriebsweg welche Umsätze generiert, wird sich zeigen und möglicherweise zum Aussterben mancher Vertriebswege führen.

            2. Freie Wahl der Tonspuren. Es spricht nichts dagegen, dass ein Film in einem deutschen Store in erster Linie mit deutscher Tonspur angeboten wird - die Mehrheit dürfte Filme so konsumieren wollen. Ich gestehe auch die Differenzierung von DVD zu Onlineangebot zu, dass die DVD jenes Angebot mit Extras und zusätzlichen Tonspuren ist, während die Online-Variante beschränkt ist - solange ich aus DE heraus auch von mir aus die englische, italienische oder französische Fassung konsumieren kann, wenn mir danach ist. Dann wählt man beim Download eben die gewünschte Fassung aus. Vielleicht zahlt man auch 50 Cent mehr für zusätzliche Spuren. Das Feld für Experimente ist weit. Die Zeit für nationale Abgrenzung hingegen ist einfach lachhaft (nicht nur bei Filmen, und leider bestehen diese Abgrenzungen noch überall).

            3. Einleuchtende Preisgestaltung. Ich finde die Preise für Filme nicht einmal grundsätzlich schlimm in iTunes - zumindest was die Leihpreise angeht. Das liegt grob im Bereich von (teuren) Videotheken, ist aber auch bequemer. Wäre die Auswahl vollständig und das Tonspur-Angebot entsprechend, fände ich die Leihfilm-Preisstruktur schon passend. Bei Kauffilmen... nunja. Da finde ich auch DVD und Bluray schon zu teuer. Aber ich bin ja eben kein Cineast, insofern bin ich da niemand, der viel Geld für Filme ausgeben möchte und scheide aus Solange jedoch die Preise für die kastrierte Download-Variante streckenweise höher ausfallen als für die DVD-Variante, ist die Schieflage offensichtlich.
            • Re: "Gutes Online Angebot"

              Zum einen, wie bereits an anderer Stelle geschrieben: Äquivalente Angebote gibt es bereits im Musikbereich, das hat jedoch illegale Downloads nicht wesentlich verringert. Insofern ist mir nicht schlüssig, weshalb es bei illegalen Filmdownloads ein gänzlich anderes Verhalten von Seiten der User geben sollte.

              Was die Tonspuren angeht: Die Leute saugen ja gerade nicht die Filme mit den fremden Tonspuren, sondern dubben per Micro im Kino aufgenommene z.B. deutsche Tonspuren in miserabler Qualität auf Presse-DVD-Rips oder abgefilmtes z.B. englische Material. Der Masse der Sauger sind Tonspuren völlig gleich, die wollen den Titel einfach kostenlos. Wenn du in die einschlägigen Foren schaust, wirst du selbst sehen was gefragt und gesaugt wird.

              Ich finde die Leihpreise bei iTunes angemessen, wobei ich die Original-Tonspur bei englischen Filmen ebenfalls vermisse. Kauffilme finde ich persönlich nicht zu teuer, wenn man das ganze mit einer Kinokarte vergleicht relativiert sich der Preis schnell. Außerdem fallen die Preise meist nach kurzer Zeit bereits erheblich.

              In Bezug auf Verfügbarkeit stimme ich zu. Filme sollten am Tag des DVD-Releases als Leihtitel verfügbar sein. Mich ärgert beispielsweise, dass "Midnight in Paris" bis heute nicht als Leihtitel in iTunes zu haben ist. Ich werde den Film aber nicht kaufen, sondern zuwarten bis ich ihn leihen kann oder er mit günstig als DVD und die Hände fällt.
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              "All science is either physics or stamp collecting." E. Rutherford
              • Re: Re: "Gutes Online Angebot"

                > Was die Tonspuren angeht: Die Leute saugen ja gerade nicht die Filme mit den fremden Tonspuren, sondern dubben per Micro im Kino aufgenommene z.B. deutsche Tonspuren in miserabler Qualität auf Presse-DVD-Rips oder abgefilmtes z.B. englische Material. Der Masse der Sauger sind Tonspuren völlig gleich, die wollen den Titel einfach kostenlos. Wenn du in die einschlägigen Foren schaust, wirst du selbst sehen was gefragt und gesaugt wird.

                Wenn du auf dieses Publikum abzielst, dann bist du auf verlorenem Posten. Diese sind nicht interessiert an einem Kaufangebot, egal wie es gestaltet ist. Ergo sollte man auch keine Energie darauf verwenden, diese zu erreichen. Es gibt - behaupte ich feist - GENUG potentielle Kunden AUCH unter den Downloadern, die man durch ein gutes Angebot gewinnen und mit denen man gutes Geld verdienen kann.

                Meines Erachtens herrscht der Gedanke vor, was man alles verliert (= nicht verdient) durch böse Downloader. Hilfreicher für ALLE Beteiligten wäre die Einstellung, was man alles gewinnen könnte.
                • Re: Re: Re: "Gutes Online Angebot"

                  > Es gibt - behaupte ich feist - GENUG potentielle Kunden AUCH unter den Downloadern, die man durch ein gutes Angebot gewinnen und mit denen man gutes Geld verdienen kann.

                  Und genau das glaube ich nicht. Die Masse der Downloader saugt Teledubbed, giert nach Material möglichst noch vor Erscheinungstermin, oder will eben den neuesten Hollywood-Käse für umme in 3D in Blu-Ray-Qualität sehen und fühlt sich wie ein erfolgreicher Jäger wenn es geklappt hat.

                  Es sind eben nicht die Durchschnittsleute, die kaufen ihre DVDs oder Blu-Rays heute bereits und die gehen auch noch ins Kino. Wie gesagt, im Musikbereich gibt es bereit sehr gute Angebote, gesaugt wird trotzdem was das Zeug hält: Weil kostenlos einfach unschlagbar ist.
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                  "All science is either physics or stamp collecting." E. Rutherford
                  • Bin ich so absonderlich?

                    Ich bin, wie erwähnt, kein Cineast. Ich hatte bis vor kurzem (=eine Handvoll Jahre) nicht eine einzige DVD zuhause. Ich habe alle heilige Zeiten mal einen Film aus der Videothek ausgeliehen.

                    Mit der Verfügbarkeit von Filmen und Serien bei iTunes (und generell dem Aufkommen von digitalen Angeboten wie maxdome etc.) steigt MEIN Interesse. Da das Angebot von mir nun überhaupt erst wahrgenommen wird. Was vorher nur aus dem Fernsehprogramm bestand, besteht nun aus der (potentiell verfügbaren) Möglichkeit, Filme und Serien über diverse Kanäle zu beziehen.

                    Seither habe ich manches bei iTunes gekauft (ein paar Serien). Da manches (für meinen Geschmack) zu teuer oder nicht verfügbar war, habe ich mich auch erstmals nach DVDs umgeschaut und beziehe dann eben diese (da ich anscheinend eher olles Zeug will, gibt es das hübsch günstig gebraucht). Gleichzeitig hasse ich aber DVDs. Sie stehen rum, ich muss sie rippen und umcodieren.

                    Ich warte auf ein anständiges Angebot. Von iTunes, Amazon, wem auch immer. Ich bin kein Qualitätsfreak, aber abgefilmter Scheiß wäre mir selbst geschenkt noch zu teuer. Mich durch Titenwerbung durchzuklicken, um an einen Film zu kommen ist mir zu doof.

                    Ich bin potentielle Zielgruppe. Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass ich alleine oder auch nur in einer sehr kleinen Gruppe bin.
                    • Ich glaube schon. ;-)

                      Nein, Spass bei Seite: Natürlich wird ein besseres Angebot mehr aus dem Markt holen, aber es löst mMn das Problem nicht. Ich behaupte du bist Teil einer relativ kleinen Gruppe, allerdings auch einer Gruppe die Geld bringen kann, insofern ist es natürlich äusserst ungünstig, diese Gruppe nicht entsprechend zu bedienen.

                      Das ist aber weniger eine Preisfrage, als eine Frage des Angebots.
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                      "All science is either physics or stamp collecting." E. Rutherford
    • Warum verklagen eigentlich die Anteilseigner der MI nicht mal die Vorstände derselben...

      ...aufgrund der entgangenen Gewinne in Höhe von 500Mio Dollar mangels hauseigener Konzepte bzw. desaströsen Rechtewirrwarrs?

      Das Problem ist zum großen Teil hausgemacht und aufgrund bestehender Verträge nicht lösbar - aber man könnte ja mal beim nächsten Deal was neues ausprobieren...

      Ein Musiktitel oder Film kann doch ab VÖ sofort im Netz angeboten werden. Meinetwegen sollen Filme lokal+temporär den gleichen Preis wie im Kino nebenan kosten, wenn die Blockbuster im Kino durch sind, dann aber doch bitte nicht mehr als in der Videothek an der Ecke!
      Und die Unterscheidung von "Miete" / "Streaming" und "Kaufmodell" ist meines Erachtens sowas von daneben...ich meine, selbst wenn ich einen Film "kaufe", um ihn (eventuell) mehrmals zu sehen - gerade bei den Downloads würde ich davon ausgehen, das die meisten Filme nur einmal angeschaut und dann nie wieder belästigt werden - entsteht denn irgendwem ein wirtschaftlicher "Schaden", wenn ich den Film statt 3mal mir mit Gewalt 100mal ansehe? Nein! Ich mache damit maximal die Mischkalkulation auf dem Papier kaputt und das interessiert niemanden.

      Und was ist bei der Musik? Verkaufspsychologisch ist das Album IMHO immernoch die "günstigste" Art, an Musik zu kommen (auch im bezahlten Download) - ist doch Bullshit!

      Warum kann ich nicht einfach per günstigem monatlichem Abo durch den iTunes-Store stöbern, Titel/Alben auf eine Playlist setzen und dann von Genius solange ich will einen Stream mit meinen Wünschen serviert bekommen? Dann hätte das Ding endlich einen Sinn! Genius sagt dem iTMS, welche Songs am meisten gespielt werden und dann können die ihre Einnahmen "gerecht" verteilen!

      Mir als Publikum kann es doch ehrlich sowas von egal sein, wieviele Verträge ein Künstler wo mit wem hat, damit er seine Musik loswird und seine Tantiemen sicher hat - das Internet könnte nach einem Live-Konzert die direkteste Verbindung Künstler-Publikum sein, inklusive Feedback per f...b..k und Konsorten.

      Aber müsste nur mal wollen...
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      MfG aus Berlin
      Sascha
    • ob wohl alle Premium User nur Filesharing betreiben?

      kann ich nicht beurteilen, ich denke aber schon, dass es v.a. nur um Urheberechtsverletzung im großen Stil ging.

      Als User ist man aber echt in den Popo gekniffen, wenn man mal was aus der Reihe online haben will. Beispiel: Ich möchte mir den Film "die üblichen Verdächtigen" mal wieder ansehen. DVD kaufen will ich nicht, einfach für 2 € ausleihen, gut is.
      Den gibts aber nirgends. Also was tu ich? Nichts. Mich dem Konsum verweigern, mir denken: wer meine Kohle nicht braucht, hats schon. Und dann such ich mir was nettes in der Mediathek oder mach was ganz anderes. Es ist nicht so, als wäre die einzige Alternative Filesharing. Einfach mal abschalten, frei nach Peter Lustig.....
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      der bike
      wie er singt und lacht